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Schäden an Unterseekabel verursachen weltweite Verbindungsprobleme


War es Sabotage?
Unterseekabel zerstört: Verbindungsprobleme weltweit


Aktualisiert am 24.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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In Europa wurden Untersee-Glasfaserkabel beschädigt.Vergrößern des Bildes
In Europa wurden Untersee-Glasfaserkabel beschädigt (Symbolbild). (Quelle: Dragon Claws /gettyimages)

In Südfrankreich wurden Unterseekabel gekappt. Kein Einzelfall – auch im Atlantik wurden Glasfaserkabel durchtrennt.

In Südfrankreich wurden mehrere Unterseekabel durchtrennt. Darüber hat vergangene Woche das französische Digitalportal "netcost-security" berichtet: Die Kabel sollen über Nacht gekappt worden sein. Dadurch kam es weltweit zu Internet- und Verbindungsproblemen.

Die Ursache für den Schaden ist noch unbekannt. Für eine mutmaßliche Sabotage durch russische U-Boote gibt es keine Beweise, betont "netcost-security" und beruft sich auf die ersten Erkenntnisse der Ermittler. Ingenieure haben umgehend nach der Entdeckung des Schadens mit der Untersuchung und Reparatur der Leitung begonnen.

Mindestens drei Glasfaserkabel wurden gekappt

Am 19. Oktober um 20.30 Uhr wurde der Schaden entdeckt: Mindestens drei Glasfaserkabel wurden gekappt. Dadurch wurde der Internetzugang für Nutzer in Europa, Asien und den USA verlangsamt. Laut einem Bericht des Cloud-Sicherheitsunternehmens Zscaler führten die unerwarteten Kabelschäden zu Paketverlusten und erhöhten Ladezeiten für Webseiten und Internetprogramme. "Das weltweite Internet läuft zwangsläufig über Kabel", twitterte der IT-Experte "Volkskamera". Keine Satellitenverbindung könne den immensen Datenverkehr bewältigen. "Daher sind Seekabel die Backbones (Rückgrate) des Internets."

Laut Zscaler sind die Leitungen Marseille-Lyon, Marseille-Mailand und Marseille-Barcelona betroffen. Jay Chaudhry, der CEO des Unternehmens, bezeichnete den Vorfall im sozialen Netzwerk Linkedin als "einen Akt des Vandalismus". Ihn verwundere, dass das Ereignis bislang keine größere Aufmerksamkeit erhalten habe. Am Wochenende meldete Chaudhry, dass die beschädigten Kabel mittlerweile wieder repariert seien.

Beschädigte Kabel sind kein Einzelfall

Beweise für den Vorfall seien durch französische Behörden gesammelt worden, nähere Erkenntnisse sind jedoch noch nicht bekannt, schreibt "netcost-security". Gleichzeitig haben Schäden an Kabeln im Vereinigten Königreich zu Spekulationen geführt. Die BBC berichtete ebenfalls von beschädigten Unterseekabeln: Die Verbindung zwischen Schottland und den Shetlandinseln wurde unterbrochen. Telefon- und Internetverbindungen fielen aus. Auch Bankautomaten und EC-Kartenzahlungen waren betroffen. Die Inseln befinden sich im Nordatlantik, nördlich von Schottland, westlich von Norwegen.

Der Vorfall ereignete sich, während Techniker noch an der Wiederherstellung eines anderen Kabels arbeiteten, das die Färöer-Inseln mit den Shetlandinseln verbindet und eine Woche zuvor getrennt worden war. "Wir haben Grund zur Annahme, dass das Kabel von einem Fischtrawler beschädigt wurde", sagte der zuständige Manager des Betreibers auf den Färöer-Inseln, Páll Vesturbú, der BBC.

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Die Schäden könnten von Grundschleppnetzten verursacht worden sein. Dass jedoch zwei Kabel gleichzeitig zerstört wurden, sei sehr selten. Der liberale schottische Politiker Alistair Carmichael fügte hinzu: "Es ist, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und uns 20 oder 30 Jahre zurückversetzt." Mittlerweile wurden alle Leitungen wieder repariert.

Das französische Digitalportal "netcost-security" berichtet, dass die russische Invasion Anlass zur Sorge über eine Beteiligung des Kremls an den Vorfällen gebe. Das Risiko für flächendeckende Verbindungsprobleme durch Sabotage der Unterseekabel sei gering. Trotz Spekulationen: Es gibt bislang keine Beweise, dass russische U-Boote für die Schäden verantwortlich sind.

Verwendete Quellen
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