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Russland nach Prigoschin-Aufstand: Putin rüstet "Privatarmee" auf


Nach Prigoschins Aufstand
Putin rüstet seine "Privatarmee" auf

Von t-online, wan

Aktualisiert am 10.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin (Archivbild): Er hat jetzt per Erlass die Nationalgarde aufgerüstet.Vergrößern des BildesWladimir Putin (Archivbild): Er hat jetzt per Erlass die Nationalgarde aufgerüstet. (Quelle: Alexander Kazakov/ap)
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Russlands Machthaber Wladimir Putin rüstet seine Nationalgarde auf. Die Kremlbeschützer könnten auch Kampfhubschrauber erhalten.

Die russische Nationalgarde, die unter anderem die Hauptstadt Moskau beschützt, soll mit schweren Waffen ausgerüstet werden. Kremlchef Wladimir Putin selbst habe die Anweisung gegeben, die "Rosgwardija" aufzurüsten, berichtet der britische Geheimdienst. Eine entsprechende Anordnung sei bereits am Freitag erteilt worden. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass sich das russische Parlament mit Ausgabenerhöhungen für neue Untereinheiten der Garde beschäftigt.

Die Nationalgarde wird von einem ehemaligen Leibwächter Putins, Wiktor Solotow, befehligt. Die Rolle der Einheit beim Aufstand von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist umstritten. Zwar hatte Solotow die "exzellente Reaktion" der Nationalgarde gelobt. Tatsächlich habe es, so der britische Geheimdienst, aber keine Beweise für ein effektives Eingreifen der Truppe gegeben. Dabei sei sie genau wegen solcher Szenarien gegründet worden.

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Ende Juni hatte Prigoschin seine Söldner zu einem Marsch auf Moskau aufgerufen. Eine Kolonne näherte sich bis auf wenige Hundert Kilometer der Hauptstadt. In Gefechten wurde ein russischer Kampfhubschrauber zerstört, der zu den teuersten und modernsten Modellen gehört. Der Aufstand wurde schließlich beendet, weil Belarus nach eigenen Angaben vermittelt hatte und die Söldner gegen das Versprechen freien Geleits aufgaben. Ein Großteil der Ausrüstung, darunter auch schweres Gerät, wurde den russischen Streitkräften übereignet.

Ruf nach Kampfhubschraubern für die Nationalgarde

Solotow hatte offenbar schon früher Artillerie und Kampfhubschrauber gefordert. Dass Moskau jetzt dieser Bitte nachkommt, ist für den britischen Geheimdienst ein Zeichen dafür, dass die Nationalgarde gestärkt werden soll: Sie soll die Sicherheit des Putin-Regimes gewährleisten.

Laut Erlass wurde die Nationalgarde 2016 gegründet, um Staat und öffentliche Sicherheit zu schützen. Sie ist nicht Teil der russischen Streitkräfte und wird auch als "Putins Privatarmee" bezeichnet. Formal gehört sie zum Innenministerium, die Befehlsgewalt liegt jedoch beim Präsidenten. Obwohl die offiziellen Aufgaben unter anderem die Bekämpfung von Kriminalität umfassen, nehmen Experten an, dass Putin die Truppe zum Schutz vor einem Coup und bei Demonstrationen einsetzt.

Nach britischen Informationen sollen mittlerweile mehr als 200.000 Personen unter dem Kommando von Solotow stehen. Andere Quellen sprechen von bis zu 340.000 Soldaten. Nach Berichten des unabhängigen russischen Magazins "Meduza" soll in Moskau eine eigene Untereinheit aufgebaut werden. Diese könnte unter anderem gegen Drohnenangriffe eingesetzt werden. In der Nacht zum Mittwoch gab es erneut Berichte über derartige Angriffe auf die Hauptstadt.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Tweet des britischen Militärgeheimdienstes (englisch)
  • meduza.io: "Just try it again, mercenaries" (englisch)
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