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Prigoschins Privatjet Embraer Legacy 600 – Droht das Ende einer Geschichte?


Nie zuvor geschehen
Prigoschin-Absturz schreibt Luftfahrtgeschichte

Von t-online, mk

Aktualisiert am 24.08.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230824-99-941170Vergrößern des BildesMenschen tragen einen Leichensack aus dem Wrack eines abgestürzten Privatjets in der Nähe des Dorfes Kuschenkino in der Region Twer. (Quelle: Uncredited)
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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist wohl bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Die Nachricht dürfte auch in Brasilien hohe Wellen schlagen.

Die genauen Umstände des Absturzes von Flug RA-02795 könnten für immer ungeklärt bleiben. An Bord der Maschine vom Typ Embraer Legacy 600 soll sich die gesamte Führungsebene der Söldnertruppe Wagner befunden haben, einschließlich des Gründers der Privatarmee, Jewgeni Prigoschin. Mit einer unabhängigen Untersuchung des Vorfalls ist im Russland von Wladimir Putin wohl kaum zu rechnen – und das könnte für den Hersteller von Prigoschins Maschine noch zum Problem werden.

Denn bis zum Absturz der Maschine am Mittwochnachmittag mit mutmaßlich zehn Toten war die Unfallbilanz des brasilianischen Herstellers Embraer so gut wie makellos. Nie zuvor waren Menschen an Bord eines Embraer-Jets zu Schaden kommen. Über dem brasilianischen Amazonasgebiet stieß 2006 eine Embraer Legacy 600 mit einer Boeing 737 zusammen; die Boeing stürzte ab und riss 154 Menschen in den Tod, aber das kleinere Privatflugzeug konnte mit einem beschädigten Höhenleitwerk noch landen. Diese Bilanz ist nun hinfällig.

Video | Söldnerchef Prigoschin offenbar bei Flugzeugabsturz getötet
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Quelle: reuters

Das kostet eine Embraer Legacy 600

Embraer wurde 1969 als staatlicher Luftfahrtkonzern gegründet, um Flugzeuge für die brasilianische Armee zu produzieren. 1994 wurde der Konzern privatisiert und begann mit der Entwicklung von Maschinen für den zivilen Sektor. Außer Privatflugzeugen wie die Legacy 600 und die Legacy 650 produziert Embraer vor allem kleinere Linienflugzeuge für Regionalflüge. Lufthansa beispielsweise hat neun Maschinen vom Typ Embraer 190 mit 100 Sitzplätzen im Einsatz. Auch in Nord- und Südamerika ist Embraer groß im Geschäft, nach Boeing und Airbus ist die Firma der drittgrößte Flugzeugbauer der Welt.

Bei Prigoschins Maschine handelt es sich um einen der exklusivsten Privatjets überhaupt. Die Legacy 600 ist eine umgebaute Passagiermaschine, die eigentlich 50 Personen transportieren kann. Als Privatjet bietet sie bis zu 14 Passagieren Platz. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 850 km/h hat die Legacy 600 eine Reichweite von etwa 6.500 Kilometern. Die erste Maschine dieses Typs hob im Jahr 2001 ab. Ihr Neupreis liegt bei etwa 24 Millionen Euro.

Der Hersteller Embraer hat sich bislang nicht zum Absturz von Flug RA-02795 geäußert. Ob der Zwischenfall geschäftliche Auswirkungen für die Firma hat, ist unklar. Auch wenn die Absturzursachen unklar sind, deutet vieles auf einen gezielten Anschlag gegen Prigoschin und sein Führungsteam hin. Auf Handyaufnahmen soll eine Flugabwehrrakete zu sehen sein, die in Richtung von Prigoschins Maschine flog, bevor diese abstürzte. Auch über eine mögliche Bombenexplosion an Bord wird spekuliert. Bei Embraer in São Paulo dürfte man die Nachrichten aus Russland in diesen Tagen genau verfolgen.

Verwendete Quellen
  • basjets.com: Embraer Legacy 600
  • Folha de S. Paolo: Diretora da Anac confirma colisão entre avião da Gol e jato Legacy (portugiesisch)
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