Gaza: Schwere Bombardierungen durch israelische Kampfflugzeuge

Israel hat am Freitagabend mit schweren Bombardierungen in Gaza begonnen. Man wolle auch die Bodeneinsätze ausweiten, so das Militär.

Aus dem Gazastreifen werden vermehrte Angriffe Israels gemeldet. Ein Korrespondent des Senders Al-Jazeera berichtete von Angriffen in Al-Shujayea, einem Vorort von Gaza-Stadt. Es würde massive Bombardierungen vor allem in den östlichen Gebieten der Stadt geben. Der US-Sender NBC News berichtet, dass von der Grenze zum Gazastreifen aus der Himmel von den Explosionen hell orange leuchte. Ein Polizist habe das Artilleriefeuer mit den Worten kommentiert: "Die Stadt weint". Die Bombardierungen dauerten bereits mehrere Stunden an, berichten Reporter vor Ort.

Ein israelischer Militärsprecher teilte dazu auf Anfrage des Senders mit, die Streitkräfte griffen in ihrem Kampf gegen die Hamas "laufend" Ziele im Gazastreifen an. Man verstärke die Bodenoperationen in Gaza und die Bombenangriffe hätten bereits zugenommen.

Die Hamas sagte am Samstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, man sei bereit, israelischen Angriffen mit "voller Gewalt" entgegenzutreten, nachdem das israelische Militär seine Luft- und Bodenangriffe auf den Gazastreifen ausgeweitet hatte.

Berichte über Kämpfe im Norden

Der militärische Flügel der Hamas sagte in einer Erklärung, dass er mit einem israelischen Militärangriff in der Stadt Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen und im Osten des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens konfrontiert sei. Es gebe gewalttätige Zusammenstöße in dem Ort Beit Hanun im Norden sowie östlich des Flüchtlingslagers, teilten die Al-Kassam-Brigaden gestern am späten Abend mit. Beides sind Orte in Grenznähe. Diese Angaben waren unabhängig nicht zu überprüfen.

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Armee: Vorbereitungen für Bodenoffensive

Israels Armee hatte am Freitagabend angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. Das teilte Militärsprecher Daniel Hagari am Abend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. In den letzten Stunden habe das Militär seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt. Es würden vermehrt unterirdische Ziele und terroristische Infrastruktur angegriffen, erklärte er weiter.

"Wir führen unsere Aktivitäten durch, um bessere Bedingungen für optimale Einsatzbedingungen vor Ort zu schaffen", sagte der israelische Militärsprecher Peter Lerner gegenüber ABC News. "Wir suchen also nach Panzerabwehrkapazitäten, wir zerstören Beobachtungsposten und wir greifen die Terroristen dort an, wo wir sie an der Front oder am Rande des Gazastreifens finden", fügte er hinzu.

UN-Vollversammlung fordert Waffenruhe

Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Situation und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen verabschiedet. Das Papier erreichte in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit.

120 Länder stimmten dafür, 14 dagegen, 45 enthielten sich, darunter auch Deutschland. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch. Der mächtigere UN-Sicherheitsrat, dessen Resolutionen bindend sind, war zuvor mehrfach an der Verabschiedung einer Resolution mit humanitärem Fokus zur Situation im Gazastreifen gescheitert.