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Russland: Anwesen bei Finnland – Bilder von "Putins Datscha" zeigen Dekadenz


Aufnahmen offenbaren Dekadenz
Putins geheimes Luxusanwesen am Ladogasee


Aktualisiert am 30.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Wladimir Putin: So sieht seine geheime Berg-Villa aus. (Quelle: t-online)

Um Putins Luxusanwesen ranken sich seit Jahren Gerüchte. Neue Drohnenaufnahmen zeigen erstmals die gesamte Liegenschaft – und offenbaren eine außergewöhnliche Dekadenz.

Offiziell tragen die drei Häuser an der Bucht des Ladogasees tief im Wald der russischen Region Karelien die Namen "Fischerhütte", "Scheune" und "Gartenhaus". Allerdings geht es hier nicht um einen bescheidenen Bauernhof, sondern um einen luxuriösen Landsitz, bei dem wohl selbst russische Zaren neidisch geworden wären. Wie passend, dass der mutmaßliche Eigentümer sich selbst als moderne Version der russischen Monarchen sieht: Wladimir Putin.

2016 hatten Journalisten erstmals über das Anwesen berichtet, das nur 30 Kilometer entfernt von der Grenze zu Finnland liegt, nahe der russischen Stadt Sankt Petersburg. Der Kreml dementierte damals, dass Putin irgendetwas mit dem Anwesen zu tun habe. Doch unter Einheimischen ist die Residenz als "Putins Datscha" bekannt. Hier soll der russische Staatspräsident seine Sommerurlaube verbringen. Das mit Stacheldraht umzäunte Areal soll rund um die Uhr von Sicherheitspersonal bewacht werden. Folglich gab es kaum Bilder davon – bis jetzt.

Das Investigativmedium "Dossier Center" hat Drohnenaufnahmen veröffentlicht, die die Dekadenz des Anwesens offenlegen. "Dossier Center" ist ein Projekt des russischen Oppositionellen und Ex-Oligarchen Michail Chodorkowski.

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Die drei Villen liegen rund um die Bucht verteilt, alle verfügen über einen eigenen Helikopterlandeplatz. Das zeigen die Aufnahmen von "Dossier Center" und Satellitenbilder von Google. Insgesamt erstreckt sich das Areal über vier Quadratkilometer, das entspricht der zweifachen Fläche des Stadtstaats Monaco. In der Bucht zeichnen sich die runden Gehege einer Forellenfarm ab. Angeblich sollen die Sicherheitsleute Anwohnern die Fische verkaufen.

Video | An diesen Orten könnte Putin Unterschlupf finden
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Quelle: t-online

Bidets für 10.800 Dollar, dazu ein 200-Quadratmeter-Speisesaal

Die nun veröffentlichten Aufnahmen und vergangene Recherchen rund um die Residenz sind ein weiterer Beleg für Putins enormen Reichtum. Und sie untergraben das Bild vom bescheidenen Präsidenten, das Putin und seine Anhänger von ihm zeichnen. Seine Fans verweisen etwa gerne darauf, dass seine offiziellen Einkünfte deutlich unter denen westlicher Staatschefs liegen. 2022 verdiente Putin dem Kreml zufolge umgerechnet etwa 114.000 Euro. 2020 gab Putin an, in einer 74-Quadratmeter-Wohnung zu leben.

Dabei soll allein der Speisesaal der "Scheune", ein futuristisches Gebäude mit großen Glasfronten und stromlinienförmig geschwungenen Kanten, 200 Quadratmeter groß sein. So steht es in internen E-Mails einer russischen Innenarchitekturfirma, die ein Recherchekollektiv um den britischen "Guardian" 2022 veröffentlicht hat. Die Bidets im "Gartenhaus" kosteten demnach jeweils 10.800 Dollar, dazu gibt es Duschköpfe für 4.600 Euro pro Stück.

Ein Pavillon hinter der "Scheune" bietet einen exklusiven Blick auf einen rund vier Meter hohen Wasserfall, der von der Klippe in einen Zufluss des Ladogasees plätschert. Das Anwesen liegt eigentlich auf dem Gebiet eines Nationalparks.

Für Putins Sicherheit ist offenbar auch gesorgt: "Dossier Center" spekuliert, dass sich unter einem Erdhügel hinter der "Scheune" eine militärische Verteidigungsanlage befindet. Auf dem Hügel sind mehrere Öffnungen zu sehen, die für Geschütze in Gefechtsposition sein könnten.

Offiziell soll das Anwesen einem Oligarchen von "Putins Bank" gehören

Einen formalen Beweis, dass das Anwesen Putin gehört, gibt es nicht. Recherchen des putinkritischen Senders "Doschd" hatten 2016 ergeben, dass die Grundstücke vom Oligarchen Juri Kowaltschuk gekauft wurden. Kowaltschuk ist ein enger Vertrauter Putins und Mehrheitseigner der Bank Rossija. Ihr Ruf als dem Kreml hörige Bank hat ihr den Namen "Putins Bank" beschert.

Tatsächlich legen voneinander unabhängige Schätzungen nahe, dass Putin Multimilliardär ist. Die meisten von ihnen schätzen sein Vermögen auf 30 bis 35 Milliarden Euro, er soll gleich mehrere Jachten besitzen. Allerdings verschleiert der Kremlchef seinen Reichtum in einem komplexen Geflecht aus staatlichen Unternehmen und Mittelsmännern. Beobachter gehen außerdem davon aus, dass Oligarchen Eigentum von Putin unter ihrem eigenen Namen verwalten – so wie Bankier Kowaltschuk das Anwesen am Ladogasee.

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