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USA fliegen Vergeltungsangriffe in Syrien und Irak


Dutzende Ziele bombardiert
Vergeltungsschläge der USA: "Das ist erst der Anfang"

Von t-online, dpa, wan

Aktualisiert am 03.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Eine F-18-Hornet im Flug (Archivbild): Die USA haben in der Nacht zum Sonntag Milizeneinrichtungen in Syrien und im Irak angegriffen. (Quelle: reuters)
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Die USA haben mit massiven Schlägen gegen Milizen in Syrien und dem Irak begonnen. Dutzende Ziele sollen angeflogen worden sein.

Das US-Militär hat nach dem tödlichen Angriff pro-iranischer Milizen in Jordanien auf US-Soldaten mit Gegenschlägen auf Ziele im Irak und in Syrien reagiert. Das US-Zentralkommando bestätigte auf der Plattform X die Operation. Demnach seien Angriffe gegen die iranischen Revolutionsgarden und mit ihr verbündete Milizen durchgeführt worden. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete, dass mindestens 18 Mitglieder pro-iranischer Milizen bei den Luftangriffen getötet worden seien.

Bei der Angriffswelle habe es nach US-Angaben 85 Ziele gegeben. Mehrere US-Bomber und andere Flugzeuge seien eingesetzt worden, hieß es in der Mitteilung. Darunter sollen auch Langstreckenbomber zum Einsatz gekommen sein, die in den USA gestartet seien, berichtet CNN. Insgesamt seien 125 Bomben und Raketen abgefeuert worden. Als Ziele wurden vom US-Militär Kommandozentralen, Raketenstellungen und Lagerstätten für Drohnen genannt. Man habe die Versorgungslogistik der Milizen treffen wollen, hieß es.

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Biden kündigt weitere Reaktionen an

Präsident Joe Biden sagte in einer Erklärung, dass die militärische Reaktion der USA "zu Zeiten und an Orten unserer Wahl" fortgesetzt werde. Die nächtlichen Operationen seien erst der Anfang gewesen.

"Die Vereinigten Staaten suchen keinen Konflikt im Nahen Osten oder irgendwo sonst auf der Welt. Aber all jene, die uns Schaden zufügen wollen, sollen Folgendes wissen: Wenn Sie einem Amerikaner Schaden zufügen, werden wir darauf reagieren", fügte Biden hinzu.

Der Irak hat mit scharfer Kritik auf die US-Militärschläge in dem Land reagiert. Die Angriffe verletzten Iraks Souveränität, mit unvorhersehbaren Konsequenzen, sagte der Sprecher des Oberbefehlshabers der irakischen Streitkräfte in der Nacht zum Samstag in einer im Fernsehen verbreiteten Erklärung.

Syrische Staatsmedien berichteten unterdessen nach Angaben des katarischen Senders Al-Jazeera, dass ein "amerikanischer Angriff" auf mehrere Orte in den syrischen Wüstengebieten und an der syrischen und irakischen Grenze eine Reihe von Opfern und Verletzten zur Folge gehabt habe. Unter anderem soll ein Munitionslager im irakischen Al-Qaim getroffen worden sein.

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Drei US-Soldaten bei Angriff in Jordanien getötet

Am Sonntag waren bei einem Drohnenangriff pro-iranischer Milizen in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze drei US-Soldaten getötet worden. Zahlreiche weitere Soldaten wurden verletzt. Biden machte "radikale, vom Iran unterstützte militante Gruppen" für den Angriff verantwortlich und drohte mit Vergeltung. Am Mittwoch schrieb die US-Regierung die Attacke offiziell einer Gruppe mit dem Namen "Islamischer Widerstand im Irak" zu, die den Angriff zuvor bereits für sich reklamiert hatte. Die US-Angriffe fanden statt, kurz nachdem Präsident Joe Biden an einer Überführung der Soldaten teilgenommen und deren Familienangehörige getroffen hatte.

Kataib Hisbollah eine der stärksten Milizen im Irak

Bei den mutmaßlichen Tätern hinter den Angriffen auf die Soldaten handelt sich um eine Art Dachgruppe für pro-iranische Milizen im Irak, die seit den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel gemeinsam unter diesem allgemeinen Namen auftreten. Dazu gehört die vom Iran unterstützte Kataib Hisbollah. Sie zählt zu den stärksten Milizen im Irak und fordert den Abzug der US-Truppen aus dem Land. Der Nordosten Jordaniens, wo sich die tödliche Attacke mit den US-Soldaten ereignete, grenzt sowohl an Syrien als auch an den Irak.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Oktober haben pro-iranische Milizen fast täglich Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt. Die US-Regierung reagierte darauf mit Luftschlägen in beiden Ländern. Außerdem greifen die jemenitischen Huthi – aus Solidarität mit der Hamas – immer wieder Frachter im Roten Meer an. Als Reaktion darauf hatten die USA und Großbritannien mit der Unterstützung Verbündeter Militärschläge gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen ausgeführt. Die US-Luftschläge haben die Milizen bisher nicht vor weiteren Angriffen abgeschreckt. Die Sorge vor einer Eskalation wächst.

Für US-Präsident Biden ist das Vorgehen gegen die Milizen ein Drahtseilakt. Er will einerseits vermeiden, dass sein Land in einen regionalen Krieg im Nahen Osten hereingezogen wird. Andererseits will er Stärke zeigen und ein Ende der Angriffe erreichen. Gleichzeitig ist er in den USA unter Druck – einige Republikaner fordern aggressivere Gegenmaßnahmen auf die Angriffe gegen das US-Militär.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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