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Todesstrafe für Christin im Sudan: Deutschland mischt sich ein


Todesstrafe für Christin
Deutschland setzt Sudan unter Druck: "Unmenschliches Urteil aufheben"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 04.06.2014Lesedauer: 2 Min.
Daniel Wani mit seiner Frau Mariam Jahia Ibrahim IschakVergrößern des BildesHochzeitsfoto aus dem Jahr 2011: Daniel Wani mit seiner Frau Mariam Jahia Ibrahim Ischak (Quelle: facebook/ Gabriel Wani)
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Deutschland hat vom Sudan die Freilassung einer jungen Christin verlangt, die im Gefängnis ein Kind zur Welt brachte und hingerichtet werden soll. Ihr Verbrechen: Abkehr vom Islam.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte nach einem Treffen mit seinem sudanesischen Amtskollegen Ali Karte in Berlin: "Unsere Erwartung ist, dass dieses unmenschliche Todesurteil aufgehoben wird."

Mariam Jahia Ibrahim Ischag solle bald wieder "ein normales Leben in Freiheit" führen können - mit Kindern und Ehemann: ein aus dem Südsudan stammender christlicher US-Bürger. Die 27-Jährige hatte es abgelehnt, sich zum Islam zu bekennen und ihrem christlichen Glauben abzuschwören.

Wirbel um vermeintliche Freilassung

Außenminister Karti verwies auf die Unabhängigkeit der Justiz. "Wir können uns als Exekutive nicht einmischen." Dem Anwalt der Frau sei aber empfohlen worden, gegen das Todesurteil Berufung einzulegen. Ihr Verteidiger hatte angekündigt, das auf der Scharia, dem islamischen Recht, basierende Urteil durch alle Instanzen anfechten zu wollen.

Die Mitte Mai gegen Ischag verhängte Höchststrafe hat international für Aufsehen gesorgt. Vor wenigen Tagen brachte die Frau im Gefängnis eine Tochter zur Welt. Sie hat bereits einen knapp zwei Jahre alten Sohn. Das sudanesische Außenministerium hatte zwischenzeitlich ihre Freilassung angekündigt, dies dann aber als Missverständnis widerrufen.

"Justiz ist sehr empfindlich"

Gegenwärtig bleibt nur die Hoffnung, dass der wachsende Druck Wirkung zeigt und die nächste Rechtsinstanz das Urteil aufhebt. Auf die Frage, ob und wann denn nun mit einer Freilassung zu rechnen sei, antwortete Außenminister Karti: "Die Justiz ist sehr empfindlich. Es schadet dieser Dame, wenn ich diese Frage beantworte."

Etwa fünf Prozent der Sudanesen sind Christen, konvertierende Muslime müssen mit Bestrafung rechnen. Der Islam ist Staatsreligion im Sudan, die in der Recht maßgebliche Scharia manifestiert die anhaltende Christenverfolgung.

Laut der sudanesischen Auslegung des islamischen Rechts darf eine Muslimin keinen Christen heiraten. Tut sie es dennoch, wird dies als Ehebruch gewertet. Ischag wurde deshalb auch zu hundert Peitschenhieben verurteilt.

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