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Moskau plant Einsatz privater Sicherheitsfirmen in Privatarmee


"Russisches Blackwater"
Moskau will Privatarmeen aufbauen

spiegel-online, Von Benjamin Bidder, Moskau

Aktualisiert am 24.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Ein russischer Soldat ohne Hoheitsabzeichen (im März auf der Halbinsel Krim): "Instrument zur Durchsetzung nationaler Interessen"Vergrößern des BildesEin russischer Soldat ohne Hoheitsabzeichen (im März auf der Halbinsel Krim): "Instrument zur Durchsetzung nationaler Interessen" (Quelle: Reuters-bilder)
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Die russische Regierung plant den Einsatz privater Sicherheitsfirmen. Die nichtstaatlichen Kämpfer sollen einspringen, wenn es politisch brenzlig wird.

Abgeordnete und Militärs in Moskau arbeiten an einem Gesetzentwurf, der für Unruhe sorgt in Russlands Nachbarländern. Die Arbeitsgruppe bereitet den Aufbau privater Sicherheitsfirmen vor. Von einem "russischen Blackwater" ist in Moskauer Medien die Rede, in Anlehnung an die Söldner des berüchtigten US-Unternehmens Blackwater (inzwischen umbenannt in Academi).

Das russische Parlament soll schon im Herbst über die Initiative entscheiden. Die Unterstützung des Kreml gilt als sicher. Präsident Wladimir Putin sieht private Sicherheitsfirmen als probates "Instrument zur Durchsetzung nationaler Interessen ohne eine direkte Einmischung des Staates".

Die Sicherheitsfirmen sollen einspringen, "wenn der Einsatz regulärer Streitkräfte politisch oder juristisch schwierig ist", heißt es in dem Gesetzentwurf. Ihre Mitarbeiter sollen sich den Plänen zufolge vor allem aus ehemaligen Militärs und Soldaten der Eliteeinheit "Speznas" zusammensetzen. Die Aufsicht über die Unternehmen soll dem Inlandsgeheimdienst FSB obliegen.

Die Autoren des Entwurfs machen keinen Hehl daraus, wo sie ein erstes Einsatzgebiet für russische Söldnereinheiten sehen: in der Ukraine. Der Westen unterstütze die ukrainische Armee mit privaten Sicherheitsfirmen im Kampf gegen die prorussischen Separatisten, Russland müsse dagegenhalten.

Mögliches Einsatzgebiet Kaukasus

Die Rebellen in der Ostukraine verfolgen die russische Initiative mit großem Interesse. "Das wird ein gutes Mittel sein, um uns zu helfen", sagte der Separatisten-Funktionär Denis Pischulin SPIEGEL ONLINE. Im Kaukasus könnten die Söldner reguläre russische Soldaten ablösen, etwa in den Separatistenstaaten Abchasien und Südossetien.

Die Dienste der Russen könnten aber auch in entfernteren Weltregionen gefragt sein. Im libyschen Bürgerkrieg etwa hatte der damalige Diktator Muammar al-Gaddafi auf eigene Faust ukrainische und russische Militärexperten für den Kampf gegen Aufständische angeheuert.

Moskau folgt mit diesen Plänen ausgerechnet einem amerikanischen Vorbild. Washington setzt seit Jahren private Sicherheitsfirmen in Krisengebieten überall auf der Welt ein. In Lateinamerika bekämpfen sie im Auftrag der US-Regierung den Rauschgifthandel. In Abu Dhabi schützen sie die Fürstenfamilie.

Vor allem Einsätze im Irak brachten die Branche in Verruf. Blackwater war verantwortlich für Misshandlungen und Erschießungen von Zivilisten. Enthüllt wurden die Vorfälle erst durch Veröffentlichungen von WikiLeaks.

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