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Anti-Drogen-Bloggerin in Mexiko offenbar gefoltert und ermordet


Mexiko, Land des Todes
Aktivistin gegen Drogenmafia offenbar gefoltert und ermordet

Von t-online, ap, dpa
Aktualisiert am 17.10.2014Lesedauer: 2 Min.
Entführte und offenbar ermordete Bloggerin Maria del Rosario Fuentes RubioVergrößern des BildesEntführte und offenbar ermordete Bloggerin Maria del Rosario Fuentes Rubio (Quelle: Twitter)
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Eine Anti-Drogen-Bloggerin im Norden Mexikos ist offenbar gefoltert und ermordet worden. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Tamaulipas berichtete zuvor, es werde geprüft, ob Maria del Rosario Fuentes Rubio noch am Leben ist, nachdem sie am Donnerstag von einem Bewaffneten entführt worden war. Kurz danach kursierten zwei Bilder im Internet, zunächst ein schlecht ausgeleuchtetes Portraitfoto und kurz darauf ein Bild, das zeigt, wie die Aktivistin leblos und blutüberströmt am Boden liegt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde sie ermordet.

Die junge Frau hatte auf Twitter unter anderem vor Schusswechseln der Drogenbanden gewarnt. Über ein offenbar gehacktes Benutzerkonto der Bloggerin veröffentlichten Unbekannte das grausige Foto. Zu dem Bild wurde der Hinweis hinzugefügt: "Heute hat mein Leben sein Ende erreicht."

Der Account der Bloggerin wurde später gesperrt. In der Vergangenheit waren mehrfach Social-Media-Nutzer, die die Gewalt von Drogenkartellen in Mexiko öffentlich kommentiert hatten, getötet worden.

Reaktionen auf Twitter ließen nicht lange auf sich warten. Die User gehen davon aus, dass Maria del Rosario Fuentes Rubio bereits tot ist. Viele Beiträge haben den Charakter eines Nachrufs: "Ruhe in Frieden, Freundin der Entrechteten" steht dort oder: "Ein weiterer Hinweis auf die Straffreiheit des Drogenstaats ist der Mord Maria del Rosario Fuentes Rubio" und "Eine mutige Stimme wurde zum Schweigen gebracht".

Suche nach vermissten Studenten ausgeweitet

Im Süden des Landes wird derweil immer noch nach den vermissten Studenten gesucht, die Ende September verschleppt wurden und sich in der Gewalt der Drogenmafia befinden sollen. Über Tausend Beamte fahnden nach den jungen Leuten. Taucher der Bundespolizei inspizierten gemeinsam mit Familienangehörigen der 43 Studenten Flüsse und Seen im Bundesstaat Guerrero, teilte die Nationale Sicherheitskommission am Donnerstag mit. Polizisten der Gendarmerie suchten zu Pferde in schwer zugänglichen Gebieten nach den jungen Leuten.

"Wir arbeiten in der Luft, auf dem Wasser und am Boden", sagte der Sicherheitsbeauftragte Monte Alejandro Rubido nach einem Besuch in der Region. Mittlerweile seien 1200 Bundespolizisten an der Suche beteiligt. "Wir arbeiten ohne Unterbrechung an der Suche", sagte Präsident Enrique Peña Nieto nach einer Sondersitzung des Sicherheitskabinetts am Donnerstagabend (Ortszeit). "Die Suche nach den Studenten hat Priorität."

Verschwinden hat Welle der Empörung ausgelöst

Der Staatschef äußert sich nur selten zu einzelnen Gewalttaten. Allerdings hat das Verschwinden der jungen Leute selbst im an schwere Kriminalität gewöhnten Mexiko eine Welle der Empörung ausgelöst. In den vergangenen Tagen gingen Tausende aus Solidarität mit den Opfer auf die Straße. Auch international sorgte der Fall für Aufsehen. Die Europäische Union, die Vereinten Nationen und die USA zeigten sich besorgt und forderten eine zügige und transparente Aufklärung.

Die Studenten waren am 26. September nach einem blutigen Polizeieinsatz in der Stadt Iguala vermutlich von örtlichen Sicherheitskräfte verschleppt und der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" übergeben worden. Rund 50 Verdächtige wurden bislang festgenommen, darunter zahlreiche Gemeindepolizisten.

Bei bereits in Massengräbern entdeckten Leichen handelte es sich laut Generalstaatsanwaltschaft nicht um die Vermissten. Bürgerwehren fanden nahe Iguala unterdessen neue Gräber. Forensiker untersuchen nun, ob die dort entdeckten Überreste von den vermissten Studenten stammen.

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