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U-Boot vor Schweden? Amateurfoto zeigt rätselhaftes Objekt


"Das ist eine neue Art der Kriegsführung"

Von ap, t-online
Aktualisiert am 20.10.2014Lesedauer: 2 Min.
Diese schwarze Flosse im weißen Wasser hatte ein Amateur in den Schären vor Stockholm aufgenommenVergrößern des BildesDiese schwarze Flosse im weißen Wasser hatte ein Amateur in den Schären vor Stockholm aufgenommen (Quelle: Reuters-bilder)
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Ist ein russisches U-Boot in schwedisches Gewässer eingedrungen? Das ist noch immer nicht sicher, auch wenn die schwedischen Streitkräfte inzwischen "handfeste Belege" für ein ausländisches Schiff in der Stockholmer Schärenküste haben und sogar ein Foto veröffentlichten, das ein U-Boot zeigen soll. Die Suche danach weckt Erinnerungen an den Kalten Krieg.

Peter Mattsson, Dozent und Forscher an der schwedischen Hochschule für Verteidigung, ist sich sicher, dass Russland hinter all dem steckt. "Das ist eine neue Art der Kriegsführung", sagte er der schwedischen Boulevardzeitung "Aftonbladet". "Sie wollen zeigen, dass Politiker und Militär ihr Land nicht verteidigen können."

Das Militär veröffentlichte inzwischen ein Foto, das von einem Amateur am Sonntag gemacht worden war und das ein teilweise untergetauchtes Objekt in einiger Entfernung zeigt. Es scheint sich um ein U-Boot zu handeln. Konteradmiral Anders Grenstadt erklärte, er werde nicht über das Foto und zwei andere Sichtungen spekulieren. Er sagte nur, die Sichtungen seien in einem Gebiet gemacht worden, "das für eine ausländische Macht von Interesse ist".

Zuvor hatte die schwedische Marine mit Minensuchbooten und Hubschraubern die Küste abgesucht, weil sie mehrere Tage lang Unterwasseraktivitäten registrierte.

Angeblicher Notruf

Die Zeitung "Svenska Dagbladet" hatte berichtet, die schwedische Funküberwachung habe schon am Donnerstag auf einer üblicherweise von Russland genutzten Frequenz einen Notruf in russischer Sprache abgefangen. Er soll an eine Station in Kaliningrad, dem früheren Königsberg, gerichtet gewesen sein. Wenig später sei in der stark befahrenen Bucht Kanholmsfjärden ein U-Boot gesichtet worden.

Einen Tag später, so berichtete die Zeitung weiter, sei ein zweiter Funkspruch abgefangen worden, diesmal verschlüsselt. Außerdem wurde ein russischer Öltanker gesichtet, der tagelang in der Bucht geankert hatte. Nachdem Spekulationen über eine Havarie eines russischen U-Bootes publik wurden, änderte er seine Position.

Russen dementieren

Grenstad dementierte, dass das Militär einen Notruf aufgefangen habe. Nicht kommentieren wollte er allerdings, dass ein verschlüsselter Funkruf mitgehört wurde. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, russische U-Boote und Kriegsschiffe erfüllten auf den Ozeanen der Welt ihre Aufgaben nach Plan. Es gebe weder Notfälle noch Unfälle.

Die kremlkritische Zeitung "Nowaja Gaseta" berichtete unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Informanten bei der Marine, es handele sich nicht um ein russisches U-Boot. Die drei mit Diesel betriebenen U-Boote der Nordflotte befänden sich alle im Hafen, und für ein Atom-U-Boot seien die betreffenden Gewässer vor Schweden nicht tief genug.

Wie im Kalten Krieg

Die Suche weckt Erinnerungen an Zeiten des Kalten Krieges, als die schwedischen Streitkräfte routinemäßig nach sowjetischen U-Booten in ihren Hoheitsgewässern Ausschau hielten. 1981 strandete ein mit Atomwaffen bestücktes sowjetisches U-Boot an der schwedischen südöstlichen Küste. Erst nach elftägigen Verhandlungen erlaubte Schweden dem U-Boot die Heimfahrt.

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