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Boko Haram attackiert nigerianische Millionenstadt Maiduguri


"Wir überlassen die Straßen den Soldaten"
Boko Haram greift nigerianische Millionenstadt an

Von dpa
Aktualisiert am 25.01.2015Lesedauer: 2 Min.
Die Bürger der Millionenstadt Maiduguri haben im Kampf gegen Boko Haram dem Militär die Straßen überlassen.Vergrößern des BildesDie Bürger der Millionenstadt Maiduguri haben im Kampf gegen Boko Haram dem Militär die Straßen überlassen. (Quelle: dpa-bilder)
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Erbittert wird in Nigeria um die Geburtsstätte der radikalislamischen Terrorgruppe Boko Haram gekämpft. US-Außenminister Kerry berät im rund 1000 Kilometer entfernten Lagos mit den Präsidentschaftskandidaten über Strategien gegen die Extremisten.

Die Terrorgruppe Boko Haram und nigerianische Regierungstruppen und Bürgerwehren haben sich am Sonntag erbitterte Kämpfe um die Millionenstadt Maiduguri geliefert. Mehr als 200 Kämpfer seien getötet worden, vor allem auf Seiten der Extremisten, berichteten Soldaten und Mitglieder von Bürgerwehren, die die Leichen zählten.

Die Streitkräfte versuchten die Rebellen zurückzuschlagen, die an drei Fronten auf Maiduguri vormarschierten. "Derzeit werden koordinierte Luft- und Landoperationen durchgeführt", schrieb der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Chris Olukolade, auf Twitter. Die seit mehr als einem Jahr geltende zwölfstündige Ausgangssperre für Maiduguri wurde auf 24 Stunden ausgeweitet.

Amnesty warnt vor Gefahr

Amnesty International warnte vor der Gefahr für die Zivilbevölkerung der Stadt im Nordosten, die als Geburtsstätte von Boko Haram gilt und die von der Gruppe bereits mehrfach angegriffen wurde. "Wir glauben, dass Hunderttausende Menschen in großer Gefahr sind", hieß es von Amnesty. Soldaten blockierten alle Zufahrtsstraßen nach Maiduguri, wodurch auch Bewohner an der Flucht aus der Stadt gehindert wurden.

Gleichzeitig setzten Boko-Haram-Kämpfer auch ihre Angriffe auf Dörfer rund 200 Kilometer weiter südlich im Staat Adamawa fort. Geflohene Bewohner berichteten, dass die Extremisten dort anderen die Kehlen durchgeschnitten, Häuser geplündert und niedergebrannt und Dutzende Frauen und Kinder entführt hätten.

Kerry in Lagos

Während die Kämpfe tobten, traf US-Außenminister John Kerry in der Wirtschaftsmetropole Lagos zu einem Besuch ein. Dort sprach er mit Präsident Goodluck Jonathan und anschließend mit dessen Herausforderer bei der am 14. Februar anstehenden Präsidentschaftswahl, den früheren Militärmachthaber Muhammadu Buhari.

Boko Haram stand ganz oben auf der Agenda Kerrys. Er hatte kürzlich auch eine Mission der USA und Großbritanniens gegen die Gruppe in Aussicht gestellt. Die Beziehungen zur Regierung von Jonathan sind allerdings gespannt. Im Dezember sagte Nigeria die letzte Phase der Ausbildung einer Sondereinheit durch US-Experten ab.

Kerry rief die beiden Kandidaten auch auf, das Ergebnis der kommenden Wahl zu akzeptieren und es deswegen nicht zu Unruhen kommen zu lassen. Nach Jonathans umstrittenem Wahlsieg 2011 waren bei Unruhen im Norden Nigerias mindestens 800 Menschen getötet worden.

Noch weit mehr Opfer forderte der Aufstand von Boko Haram. Allein im vergangenen Jahr waren es 10.000. Ziel der Gruppe ist es, ihre strikte Version des islamischen Rechts in einem eigenen Kalifat umzusetzen. Nigeria, mit 170 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat Afrikas, ist in einen mehrheitlich muslimischen Norden und einen christlichen Süden geteilt.

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