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"Schlüsselenergie" der Zukunft: Tschechien will vier neue Atomreaktoren bauen


"Schlüsselenergie" der Zukunft
Tschechien will vier neue Atomreaktoren bauen

Von t-online, afp
24.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Kühltürme des Atomkraftwerks Temelin: Nach mehreren Störfällen gilt die Anlage als Risikofaktor.Vergrößern des BildesKühltürme des Atomkraftwerks Temelin: Nach mehreren Störfällen gilt die Anlage als Risikofaktor. (Quelle: Joker/imago-images-bilder)
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Das deutsche Nachbarland Tschechien plant den Bau von vier neuen Atomanlagen. Regierungschef Bohuslav Sobotka kündigte an, dass die Ausschreibung für den ersten Reaktor Ende kommenden Jahres erfolgen könnte.

Der Reaktor soll demnach in dem 175 Kilometer von der deutschen Grenze entfernten Dukovany in Südmähren errichtet werden. Dem Schweizer Internetportal "SRF" zufolge habe Sobotka auch angekündigt, zeitgleich mit den Vorbereitungen für den Bau des ersten neuen Blocks im Atomkraftwerk Temelin zu beginnen.

Atomkraft soll Kohle ablösen

Die Anlage, die rund 60 Kilometer Luftlinie von der Grenze zu Bayern entfernt liegt, steht nach früheren Störfällen im Visier der Umweltschützer. Für die weiteren Reaktoren nannte Sobotka noch keinen Ausschreibungszeitpunkt.

Der Ausbau der Atomkraft in dem Land geht auf das neue staatliche Energiekonzepts zurück, das bis 2040 gelten soll und das die Mitte-Links-Regierung in Prag Anfang vergangener Woche verabschiedet hatte. Beabsichtigt ist, dass die Kernkraft langfristig die Kohle als wichtigsten Energieträger ablöst. Sobotka sprach bei der Ankündigung der ersten Ausschreibung von einer "Schlüsselentscheidung" für die Zukunft des tschechischen Energiesektors.

Nach der Verabschiedung des neuen Energiekonzepts hatte die atompolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sylvia Kotting-Uhl, gewarnt: "Große Bevölkerungsgruppen in Tschechien, Deutschland und weiteren angrenzenden Ländern wären von den Folgen eines Atomunfalls betroffen." Deshalb sei die Bundesregierung gefragt, mit Prag in eine Debatte über Alternativen zu der "hochgefährlichen Technologie" zu treten.

"Nukleare Träume der Regierung bezahlen"

Auch Umweltschützer halten die neue Energiestrategie für verfehlt. "Verbraucher und Steuerzahler werden vor die undankbare Aufgabe gestellt, die nuklearen Träume der Regierung zu bezahlen", sagte Edvard Sequens von der Umweltbewegung Calla. Der Rest Europas gehe längst alternative Wege und fördere Energieeinsparungen.

Tschechien verfügt derzeit über zwei Atomkraftwerke, die vom Energieversorger CEZ betrieben werden. Der Staat hält die Mehrheit an dem Konzern. Das Atomkraftwerk Temelin hat mit seinen zwei Reaktoren eine Kapazität von 1050 Megawatt, Dukovany verfügt über vier Reaktorblöcke mit je 510 Megawatt Leistung. Die beiden Kraftwerke decken derzeit etwa ein Drittel der Stromerzeugung des Landes ab.

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