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Anschlag Paris: Wer war der Attentäter Ismaël Omar M.?


Erster Paris-Terrorist identifiziert
Vom Kleinkriminellen zum Selbstmordattentäter

Von afp, ap
Aktualisiert am 15.11.2015Lesedauer: 2 Min.
Ein Polizist steht am Tag nach dem Anschlag vor dem Konzertsaal Bataclan.Vergrößern des BildesEin Polizist steht am Tag nach dem Anschlag vor dem Konzertsaal Bataclan. (Quelle: UPI)
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Nach den verheerenden Anschlägen in Paris am Freitag hat die Polizei bislang einen der Attentäter identifizieren können. Wer war der 29-jährige Kleinkriminelle Ismaël Omar M., dessen Name nun in Verbindung mit der blutigsten Anschlagsserie in der französischen Nachkriegsgeschichte steht?

M. war einer der Selbstmordattentäter, die im Pariser Konzertsaal Bataclan 89 Menschen töteten. Am Tatort konnten die Ermittler ihn anhand der Abdrücke eines abgetrennten Fingers identifizieren.

M. wurde am 21. November 1985 in Courcouronnes geboren, einem Vorort im äußersten Süden von Paris. Er hat drei Brüder und zwei Schwestern. Zwischen 2004 und 2010 wurde er acht Mal wegen kleinerer Vergehen verurteilt, eine Haftstrafe musste er aber nicht verbüßen.

Seit 2010 im Visier der Behörden

Nach Angaben des Pariser Staatsanwalts François Molins hatten die Behörden den 29-Jährigen bereits seit 2010 wegen seiner Radikalisierung im Visier. Es sei gegen ihn aber nie wegen Terrorverdachts ermittelt worden.

Zuletzt hatte M. in Chartres gelebt, einer Stadt etwa 90 Kilometer südwestlich von Paris. Nach Angaben aus Polizeikreisen besuchte M. regelmäßig eine Moschee im Vorort Lucé. Nun werden Hinweise geprüft, wonach er im vergangenen Jahr in das Bürgerkriegsland Syrien reiste.

Nahe einem der Attentäter am Stade de France wurde ein syrischer Pass gefunden, was ebenfalls auf eine Verbindung der Gruppe nach Syrien hinweist. Aus Polizeikreisen hieß es, die Angreifer seien "kampferprobt und selbstbewusst" gewesen.

Vater und älterer Bruder in Polizeigewahrsam

Der Vater und ein älterer Bruder des 29-Jährigen wurden am Samstagabend in Polizeigewahrsam genommen und ihre Wohnungen durchsucht. Auch in den Häusern anderer Verwandter und Freunde gab es Razzien. "Das ist verrückt, ein Wahnsinn", sagte der Bruder. Er habe sich selbst auf einem Polizeirevier gemeldet, als er von der Verwicklung seines Bruders in die Anschlagsserie erfuhr. Er sei am Freitag in Paris gewesen und habe das Chaos hautnah miterlebt, berichtete der 34-Jährige.

Kontakt zu Bruder riss ab

Der Kontakt zu seinem kleinen Bruder sei vor einigen Jahren abgerissen, sagte der Bruder weiter. Seine letzte Information sei gewesen, dass dieser mit seiner Familie und seinem "kleinen Mädchen" nach Algerien gereist sei. Er habe gewusst, dass M. immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Er habe sich aber niemals vorstellen können, dass er sich derart radikalisiere, sagte der Bruder. "Ich habe meine Mutter angerufen, sie schien nichts zu wissen."

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