Strommasten gesprengt Halbinsel Krim komplett ohne Strom
Auf der Halbinsel Krim wurde der Notstand ausgerufen. Die Sprengung mehrerer Strommasten hat zu einem "vollständigen Blackout" geführt, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass. Knapp zwei Millionen Menschen waren ohne Stromversorgung.
Nach ersten Berichten der Tass waren auf dem ukrainischen Festland bei Cherson mehrere Masten der Starkstromleitung gesprengt worden, über die die Halbinsel bisher mit Elektrizität versorgt wurde. Wer hinter den Sprengungen steckt, ist nicht bekannt. Ein Aktivist der Krimtataren berichtete der Nachrichtenagentur, dass unbekannte Eindringlinge die Strommasten gesprengt hätten. Stimmen aus dem ukrainischen Innenministerium unterstützen diese These.
Die örtliche Abteilung des russischen Katastrophenschutzministeriums erklärte, die Stromleitungen seien am frühen Sonntagmorgen unterbrochen worden. Krankenhäuser und andere wichtige Gebäude sowie Teile der Städte Simferopol, Jalta und Saki werden nun durch Generatoren mit Strom versorgt.
Der Ausnahmezustand soll laut Tass anhalten bis die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt ist. Nach Angaben des Vizeministerpräsidenten der Krim, Michail Scheremet, reichen die Dieselvorräte für etwa 30 Tage. Genug Zeit also, die Leitungen wieder instand zu setzen.
Zwei Leitungen bereits Freitag gesprengt
Die beiden anderen wichtigsten Stromleitungen waren bereits am Freitag unterbrochen worden. Der ukrainische Energiekonzern Ukrenergo erklärte, zwei Strommasten seien in der Nacht zu Freitag offenbar mit Sprengsätzen oder durch Beschuss gefällt worden. Die Krim ist bei der Stromversorgung vollständig auf die Ukraine angewiesen. Das soll sich allerdings bis Jahresende ändern: Dann soll die Stromversorgung über das russische Krasnodar erfolgen.