t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandTerrorismus

Atomkraftwerk-Wachmann in Belgien erschossen


Mann bei Charleroi erschossen
Keine Verbindung zu Terror nach Tod eines Wachmanns

Von reuters, t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 26.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Das Atomkraftwerk Tihange in Belgien.Vergrößern des BildesDas Atomkraftwerk Tihange in Belgien. (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Durch mehrere Schüsse ist in der Nähe von Charleroi am Donnerstag ein Sicherheitsmann erschossen worden. Einen Zusammenhang mit den Terrorattacken von Brüssel und eine mögliche Sicherheitslücke dementierte die Staatsanwaltschaft allerdings. Belgische Medien hatten darüber spekuliert.

Auch die Information, der Dienstausweis des Toten sei gestohlen, wurde dementiert.

Der Mann habe zudem nicht in einem Atomkraftwerk gearbeitet, sondern an einem Institut (Institut national des radioéléments) in Fleurus bei Charleroi, das sich mit medizinischen Anwendungen von Radioaktivität befasst.

In seinem Haus getötet

Die belgische Zeitung "La Dernière Heure" hatte gemeldet, der Wachmann sei vor einem Atomkraftwerk erschossen worden. Zudem sei ihm sein Zugangsausweis gestohlen worden.

Belga schrieb, der Mann sei in seinem Haus in Froidchapelle getötet worden. Die Polizei ermittele in zwei Richtungen: Der Tod könne mit einem Einbruch zusammenhängen oder einen privaten Hintergrund haben.

Angeblich Anschlag auf AKW geplant

Charleroi liegt rund 60 Kilometer entfernt vom Atomkraftwerk in Tihange. Das zweite belgische Akw in Doel ist etwa 100 Kilometer entfernt.

"DH" hatte am Donnerstag berichtet, die Selbstmordattentäter vom Flughafen und der U-Bahn-Station in Brüssel hätten ursprünglich einen Anschlag auf eine Atomeinrichtung geplant. Wegen der Festnahme von mutmaßlichen Komplizen seien sie jedoch unter Zeitdruck geraten und hätten sich auf die Ziele in Brüssel konzentriert.

Im Land gilt derzeit die zweithöchste Sicherheitswarnstufe. Immer wieder werden Sorgen laut, Extremisten könnten versuchen, an Nuklearmaterial zu gelangen oder einen Anschlag auf eine Atomeinrichtung zu verüben.

Akw-Personal vorübergehend reduziert

Unmittelbar nach den Explosionen am Dienstag mit mindestens 31 Toten und 270 Verletzten in Brüssel war das Personal in den AKW auf ein Minimum reduziert worden. Laut Lodewijk van Ladel, Sprecher der Atomaufsichtsbehörde AFCN, eine Maßnahme, um die Anlagen schneller evakuieren zu können. Außerdem sollte laut Medienberichten das Risiko minimiert werden, dass gefährliche Personen auf das Gelände gelangen.

Am Mittwoch wurde das Personal an den Standorten Doel und Tihange wieder aufgestockt. Damit war laut Nachrichtenagentur Belga wieder die übliche Belegschaft im Einsatz.

Ermittler hatten bei einer Hausdurchsuchung in der belgischen Hauptstadt nach der Terrorserie in Paris im November 2015 ein verdächtiges Video gefunden. Darauf war der Direktor des Zentrums für Nuklearenergie im belgischen Mol zu sehen. Es umfasste zehn Stunden und dokumentierte den Tagesablauf des Mannes.

Obwohl der Forscher nicht direkt mit einem Atomkraftwerk in Verbindung stehe, sei die Existenz dieses Videos "ziemlich heftig", sagte der Sprecher.

Anti-Terror-Koordinator: Hacker-Attacke auf AKW realistisch

Auch der Anti-Terror-Beauftragte der Europäischen Union, Gilles de Kerchove, hält einen Angriff auf belgische Atomanlagen für realistisch. "Ich wäre nicht überrascht, wenn in den nächsten fünf Jahren das Internet genutzt würde, um einen Angriff zu verüben", sagte de Kerchove der belgischen Zeitung "La Libre Belgique".

Durch einen Hacker-Angriff könnten Attentäter laut dem EU-Koordinator die Kontrolle über die Schaltzentrale eines Atomkraftwerks übernehmen. Auch sei ein Angriff auf ein Kontrollzentrum für den Flugverkehr oder eine Schaltanlage für den Schienenverkehr denkbar.

Die Cyber-Abwehr des belgischen Verteidigungsministeriums schätzte de Kerchove als "recht gut" ein. Zwar seien die USA, Großbritannien und Frankreich besser aufgestellt. "Aber ich denke, im Falle eines Angriffs ist unser Verteidigungsministerium recht gut", sagte der Belgier.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website