Lynchjustiz auf den Philippinen Duterte ruft zur Tötung von Drogendealern auf
Der designierte philippinische Präsident, Rodrigo Duterte, hat die Bürger seines Landes aufgerufen, renitente Drogendealer zu erschießen. "Wenn die in ihrer Nachbarschaft sind, rufen Sie uns einfach an, die Polizei, oder machen Sie es selbst, wenn Sie eine Pistole haben. Meine Unterstützung haben Sie", sagte Duerte.
Wenn sich ein Drogenhändler einer Festnahme widersetzen und stattdessen einen Bürger mit Gewehr oder Messer bedrohen würde, "kann man ihn töten", sagte Duterte in einer vom Fernsehen übertragenen Rede. "Erschieß ihn und ich werde Dir eine Medaille geben."
Kopfgeld auf Drogenhändler
Sein Kampf gegen die Kriminalität werde "ein blutiger Krieg" werden, sagte Duterte. Er rief die Bevölkerung auf, sich an seinem Feldzug zu beteiligen und setzte Kopfgelder aus: Für einen getöteten Drogenboss werde er fünf Millionen Pesos (94.000 Euro) zahlen, für einen lebenden "nur 4,999 Millionen Pesos", fügte er lachend hinzu. Wie private Bürger Verdächtige identifizieren könnten, sagte er nicht.
Der künftige Präsident, der sein Amt am 30. Juni antreten wird, hatte bereits Ende Mai ein Kopfgeld auf Drogenhändler ausgesetzt. Polizisten und Soldaten, die mutmaßliche Dealer tot oder lebendig an die Justiz auslieferten, würden dafür umgerechnet bis zu 38.000 Euro bekommen. Es sei genug Geld für "100 Tote" da.
Mit Gewaltandrohung zum Wahlsieg
Der 71-jährige Duterte hatte im Wahlkampf einen unerbittlichen Feldzug gegen die Kriminalität angekündigt. Mit seiner Aussage, er werde zehntausende Verbrecher töten, gewann er die Wahl am 9. Mai mit großem Vorsprung.
Der langjährige Bürgermeister der Stadt Davao wird von Menschenrechtsaktivisten für die Tötung von mehr als tausend Menschen durch Todesschwadrone verantwortlich gemacht.