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Philippinen: Deutscher Segler von Abu Sayyaf entführt, Frau getötet


Vor Malaysia
Deutsche Seglerin getötet, Mann entführt

Von ap, afp, dpa
Aktualisiert am 07.11.2016Lesedauer: 2 Min.
Abu-Sayyaf-Terroristen im philippinischen Dschungel.Vergrößern des BildesAbu-Sayyaf-Terroristen im philippinischen Dschungel. (Quelle: Reuters-bilder)
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Vor der malaysischen Küste ist nach philippinischen Militärangaben eine deutsche Seglerin getötet worden. Ihr Lebensgefährte wurde entführt. Ein Anführer der islamistischen Abu-Sayyaf-Terrorgruppe hat sich in einer Audiobotschaft zu dem Überfall bekannt, auch die Stimme des verschleppten Deutschen ist darauf zu hören.

Auf einer Segelyacht vor der Südküste der Philippinen sei die Leiche einer Frau mit Schussverletzungen gefunden worden, sagte ein Militärsprecher. Anwohner hätten die nackte Leiche an Bord des Boots vor der Insel Laparan entdeckt. Die Tote sei etwa 50 Jahre alt gewesen, neben ihr habe ein Gewehr gelegen. In der Audiobotschaft gebe der Islamisten-Kommandeur an, der 70-jährige Begleiter der Frau sei gekidnappt worden.

Namen werden genannt

In dem aufgezeichneten Telefonanruf war auch die Stimme des Entführten zu hören, wie Armeesprecher Filemon Tan der Nachrichtenagentur AFP sagte. Darin gebe der Deutsche seinen Namen mit Jürgen Kantner an, seine Frau heiße Sabine.

Das philippinische Militär veröffentlichte ein Foto der Yacht. Auf der "Rockall", die den Angaben zufolge eine deutsche Flagge trug, wurden demnach auch zwei deutsche Reisepässe gefunden. Sie seien auf die Namen Kantner und Merz ausgestellt. Die Identität der Toten müsse noch bestätigt werden, hieß es in der Erklärung weiter.

Sollten sich die Informationen bestätigen, handelt es sich bei dem Paar um zwei Segler, die im Jahr 2008 bereits 52 Tage in der Gewalt somalischer Piraten gewesen waren. Angeblich flossen damals rund 445.000 Euro Lösegeld.

AFP hatte Kantner und seine Frau Sabine Merz interviewt, als die beiden 2009 nach Somalia zurückkehrten, um die "Rockall" zurückholen. Obwohl die Piraten mehrfach damit gedroht hatten, die beiden umzubringen, kündigten sie in dem Interview an, wieder in See zu stechen: "Mein Boot ist mein Leben, und ich will es nicht verlieren, Piraten und Regierungen kümmern mich nicht", sagte der Segler damals.

Auswärtiges Amt will sich noch nicht äußern

Das Auswärtige Amt wollte sich zu den philippinischen Angaben nicht äußern. Die Bundesregierung äußere sich "grundsätzlich nicht zu Entführungsfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger im Ausland", hieß es aus dem Außenministerium in Berlin.

Abu Sayyaf wurde in den 90er Jahren mit Geld von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden gegründet. Die Gruppe wurde durch die Entführung zahlreicher Ausländer bekannt. Im Frühjahr 2000 machte die Extremistengruppe mit der Verschleppung von elf westlichen Ausländern Schlagzeilen, darunter die Göttinger Familie Wallert. Wie sie freikam, wurde nie öffentlich geklärt.

Im Oktober 2014 ließ Abu Sayyaf zwei deutsche Segler nach einem halben Jahr in Geiselhaft frei. Die Islamisten erklärten, sie hätten umgerechnet mehr als fünf Millionen Dollar Lösegeld für das Paar erhalten.

Erst vergangene Woche warnte die US-Regierung, dass Islamisten nach ihren Erkenntnissen die Entführung von Ausländern aus Touristenorten im Zentrum der Philippinen planten.

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