Anschlag in London Identität des Attentäters ist geklärt - Suche nach Motiv läuft auf Hochtouren
News folgenDie Ermittlungen zum Motiv des Attentäters, der am Mittwochnachmittag einen Anschlag am britischen Parlament verübte, laufen auf Hochtouren.
"Vom internationalen Terrorismus inspiriert"
Scotland Yard erklärte, dass die Identität des Attentäters geklärt sei. "Wir gehen davon aus, dass er vom internationalen Terrorismus inspiriert wurde", sagte ein Polizeisprecher. Weitere Details wollte er zunächst nicht nennen. Es soll sich um einen Einzeltäter gehandelt haben. Hunderte Ermittler seien im Einsatz, die sich auf das Motiv, die Vorbereitungen und mögliche Komplizen des Mannes fokussierten.
Zur Nationalität des Attentäters machte die Polizei bislang keine Angaben. Fraglich ist, ob der Mann den Behörden bereits einschlägig bekannt war.
Der Terrorismusexperte Peter Neumann vom Londoner King's College sagte, er gehe von einem Anschlag mit islamistischem Hintergrund aus. "Das ist genau die Art von Anschlag, die der IS promotet und anstiften will." Ob eine Verbindung zur Terrormiliz IS tatsächlich gegeben sei, bleibe aber abzuwarten.
"War er nur inspiriert oder gab es eine engere Verbindung?", fragt Neumann. Hierüber könne nur ein "Statement" des IS Auskunft geben oder ein "Video" - falls ein solches im Internet auftaucht.
So lief der Anschlag ab
Nach Angaben der Polizei raste der Täter mit einem Auto in Passanten auf der Westminster-Brücke. Er sprang aus dem Wagen, nachdem er mit dem grauen Hyundai i40 in den Zaun des Parlamentsgebäudes gekracht war, drang auf das Gelände des Parlaments vor und stach einen unbewaffneten Polizisten nieder. Anschließend wurde er von einem anderen Beamten erschossen.
Passanten und ein Polizist starben
Es gab mindestens vier Tote, darunter ist der Attentäter. Die Todesopfer sind zwei Passanten sowie der niedergestochene Polizist - ein 48-jähriger Beamter, laut Scotland Yard "Ehemann und Vater". Rund 40 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt, einige trugen "katastrophale Verletzungen" davon. Die Verletzten seien "verschiedener Nationalität".
Vier Mitglieder einer Studentengruppe der englischen Universität von Edge Hill in Lancashire, mindestens drei französische Schüler, fünf Touristen aus Südkorea sowie zwei Besucher aus Rumänien wurden verletzt. Eine Frau, die bei dem Angriff von der Brücke in die Themse gefallen war, fanden Rettungskräfte stark blutend im Wasser. Sie wurde schwerst verletzt ins Krankenhaus gebracht. Bislang ist nicht klar, ob auch Deutsche unter den Opfern sind.
