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Gewalttätige Proteste in Paraguay: Polizei erschießt jungen Aktivisten


Zusammenstöße in Paraguay
Geplante Verfassungsänderung sorgt für Chaos

dpa, lc

Aktualisiert am 03.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Bei den Protesten in der Hauptstadt Asunción war in der Nacht zu Samstag ein Oppositionsaktivist getötet worden.Vergrößern des BildesBei den Protesten in der Hauptstadt Asunción war in der Nacht zu Samstag ein Oppositionsaktivist getötet worden. (Quelle: dpa-bilder)
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Nach den gewalttätigen Protesten gegen eine geplante Verfassungsreform hat Paraguays Präsident Horacio Cartes seinen Innenminister entlassen. Auch der Polizeichef des Landes musste gehen.

Zugleich rief Cartes zu Ruhe auf und nannte die Demonstranten "Barbaren". Die Demokratie werde weder "mit Gewalt erobert, noch verteidigt", fügte der Staatschef hinzu. Die Verfassungsänderung soll ihm eine zweite Amtszeit ermöglichen.

Bei den Protesten in der Hauptstadt Asunción war in der Nacht zu Samstag ein Oppositionsaktivist getötet worden. Der Führer der Jugendorganisation der oppositionellen Liberalen Partei wurde nach Parteiangaben bei der Durchsuchung der Parteizentrale von einem Polizisten erschossen. Das Innenministerium erklärte, es seien Ermittlungen eingeleitet worden.

Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizei

Am Freitag hatte der Senat mit der Mehrheit der Unterstützer von Präsident Cartes für eine umstrittene Verfassungsänderung gestimmt, welche diesem die Wiederwahl ermöglichen soll.

Hunderte Regierungsgegner lieferten sich nach der Abstimmung Zusammenstöße mit der Polizei, rissen Zäune und Barrieren an den Eingängen zum Kongress nieder und warfen Scheiben ein. Wütende Demonstranten stürmten den Kongress und legten Feuer. Bei den Protesten wurden 30 Menschen verletzt, mindestens 211 Menschen wurden festgenommen.

Am Samstagmorgen hatten die Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle. Die für Samstag geplante Abstimmung über die Verfassungsreform im Abgeordnetenhaus, wo der Staatschef eine Mehrheit hat, wurde vertagt. Sollten beide Kammern des Parlaments das Vorhaben billigen, ist binnen drei Monaten ein Referendum geplant.

Wiederwahl eines Präsidenten verboten

Paraguays Verfassung sieht derzeit nur eine Amtszeit für den Präsidenten vor. Eine Wiederwahl ist verboten, um einen Rückfall in eine Diktatur zu verhindern. Das südamerikanische Land litt unter einer langen Diktatur unter General Alfredo Stroessner, der von 1954 bis 1989 an der Macht war.

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