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Pressestimmen: "Die Republik ist dabei, unfähig zu werden"


Presse zur Frankreich-Wahl
"Die Republik ist dabei, unfähig zu werden"

Von dpa-afx, rok

24.04.2017Lesedauer: 3 Min.
Haben die französischen Wähler das Ende der "populistischen Welle" in Europa eingeläutet?Vergrößern des BildesHaben die französischen Wähler das Ende der "populistischen Welle" in Europa eingeläutet? (Quelle: dpa)
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Mit dem Duell zwischen der Rechtspopulistin Marine Le Pen und dem Politjungstar Emmanuel Macron wird Frankreichs Präsidentenwahl zu einer Abstimmung über Europa. Die beiden setzten sich bei der ersten Wahlrunde am Sonntag gegen neun weitere Kandidaten durch und stehen nun in der Stichwahl am 7. Mai.

Die französische Presse wertet den Ausgang als historisch. Zum ersten Mal seit Bestehen der Fünften Republik hat es kein Kandidat der etablierten Parteien in die Stichwahl geschafft. Die europäischen Zeitungen betonen die Tragweite der Entscheidung - für Frankreich wie für Europa.

"Le Monde" aus Paris: "Es ist historisch: Seit den Anfängen der Fünften Republik spielte sich das politische Leben Frankreichs um zwei große Parteien ab, eine links und eine rechts. (...) Das Jahr 2017 ist in dieser Hinsicht eine Ruptur: Niemals in der Geschichte haben die beiden Hauptformationen unseres politischen Lebens zusammengerechnet ein so schwaches Ergebnis eingefahren."

"Le Figaro" aus Paris: "Ein immenser Schlamassel (...) Die Rechte, die fünf Jahre lang in den Umfragen haushoch vor den Sozialisten lag, (...) diese Rechte, der der Sieg nicht entgehen konnte, ist jäh eliminiert worden."

"Libération" aus Paris: "Fünfte Republik außer Atem (...) Diese erste Runde der Präsidentschaftswahl hat unserer Fünften Republik einen heftigen und vielleicht fatalen Schlag versetzt. (...) Sie ist dabei, unfähig zu werden."

"The Guardian" aus London: "Emmanuel Macron wird fast sicher der nächste französische Präsident. Und die Erleichterung ist immens. Der viel beschworene Dominoeffekt nach dem Brexit-Referendum und Donald Trumps Wahlsieg ist bis jetzt nicht eingetreten. Und das europäische Projekt hat gewonnen - wenigstens für den Moment."

"Süddeutsche Zeitung": "Nach Le Pens Ergebnis gilt: Die rechtspopulistische Welle in Europa ist gebrochen. Wie bei der Präsidentschaftswahl in Österreich und der Parlamentswahl in den Niederlanden bleiben auch die französischen Rechtspopulisten hinter den eigenen Erwartungen zurück. Europa bleibt, so denn sich alle Prognosen und Wahlerfahrungen der Vergangenheit in zwei Wochen bewahrheiten, der Kollaps Frankreichs und mithin gar der Europäischen Union erspart."

"Welt": "Die beiden Kandidaten haben konträre Ansichten zur Zukunft Europas - was die Stichwahl auch für Deutschland zu einem entscheidenden Duell macht. (...) Für Frankreich ist das Wahlergebnis jetzt schon ein historisches politisches Erdbeben. Erstmals in der Geschichte des Landes gelangten beide Parteien, die die Geschichte der Französischen Republik bestimmt haben, nicht in die Stichwahl. Und erstmals wird der Präsident kein Kandidat einer der beiden Parteien sein."

"La Repubblica" aus Rom: "Jedenfalls ist das ein historisches Ergebnis: In die Stichwahl gehen zwei Kandidaten politischer Bewegungen, die noch nie zuvor regiert haben. (...) Die Wahlbeteiligung war gut, die Franzosen haben auf den Ruf der Demokratie geantwortet."

"La Stampa" aus Turin: "Die Wahl fand in einem nie da gewesenen Klima statt - mit dem Ausnahmezustand nach dem Mord an einem Polizisten im Herzen von Paris, den Geheimdiensten in Alarmbereitschaft und den Wahllokalen, die als "verwundbare Objekte" eingestuft wurden."

"Die Presse" aus Wien: "(...) die vergangenen Wochen und der erste Durchgang der Präsidentenwahl am Sonntag (spiegelten) ein Land, das zwischen Angst und Agonie schwankt, zwischen Depression und Aufruhr taumelt - und das vor allem den Glauben an sich, seine Politiker und deren gestalterische Kraft verloren hat."

"El Mundo" aus Madrid: "Sollte es keine großen Überraschungen geben, wird Emmanuel Macron, ein 39-Jähriger, der keine andere Erfahrung besitzt, als zwei Jahre lang Wirtschaftsminister unter Präsident François Hollande gewesen zu sein, der nächste Bewohner des Élyséepalastes sein."

"El País" aus Madrid: "Die Wahl wird eindeutig sein. Weder gibt es die Gefahr einer Verwechslung noch Gemeinsamkeiten beider Kandidaten. Es handelt sich um zwei gegensätzliche Vorschläge für die Zukunft Frankreichs und Europas. Der nächste Präsident wird entweder ein Ex-Banker mit geringer Erfahrung und einer europäischen und liberalen Botschaft sein oder die Erbin der Ultrarechten, die einen Austritt aus der EU befürwortet."

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