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Wahl in Frankreich: Marine Le Pen fischt jetzt links nach Stimmen


Wahl-Duell gegen Macron
Le Pen fischt jetzt ganz links nach Stimmen

Von ap, dpa, df

Aktualisiert am 25.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Le Pen fischt jetzt ganz links nach StimmenVergrößern des BildesLe Pen führte ihre Partei in der ersten Wahlrunde zu einem historischen Erfolg. (Quelle: ap-bilder)
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Nach der ersten Runde der Präsidentenwahl formiert sich in Frankreich ein breites Bündnis gegen die Chefin der Front National. Die Rechtspopulistin sucht deshalb an ungewohnter Stelle nach Unterstützung.

Marine Le Pen muss nach der ersten Wahlrunde gegen eine breite Front ankämpfen. Der scheidende französische Präsident François Hollande forderte seine Landsleute auf, den sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron bei der Stichwahl am 7. Mai zu seinem Nachfolger zu wählen. Die Spitze der konservativen Republikaner gab keine direkte Empfehlung für Macron ab, rief aber dazu auf, Le Pen eine Niederlage zuzufügen.

Etablierte Parteien am Boden

Bei der ersten Runde der Wahl am Sonntag hatten die etablierten Parteien eine historische Schlappe erlitten. Keine von ihnen brachte einen Kandidaten in die Stichwahl, ein absolutes Novum in der jüngeren Geschichte Frankreichs. Stattdessen setzten sich Macron, der mit seiner eigenen Bewegung En Marche! angetreten war, und Le Pen gegen neun andere Kandidaten durch und zogen in die zweite Runde ein.

Die Stichwahl ist richtungsweisend für Frankreich und ganz Europa. Macron gilt als überzeugter Europäer, Le Pen strebt einen Austritt ihres Landes aus der Währungsunion und der gesamten EU an. Zur Wahl stehe deshalb die Verteidigung der Europäischen Union oder ihrer Zerstörung, sagte EU-Kommissionssprecher Margaritis Schinas.

Hollande warnt vor Le Pen

Der amtierende Präsident Hollande sagte, das Rechtsaußen-Lager würde "Frankreich zutiefst spalten", zu einer Zeit, da die Terrorbedrohung "Solidarität" und "Zusammenhalt" erforderlich mache. Mit Le Pen als Präsidentin riskiere Frankreich die Isolation und einen Bruch mit der EU.

Die rechte Front National versuchte, angesichts dieses geballten Widerstands aus der politischen Mitte auch bei den Protestwählern am linken Rand zu punkten. Deren Kandidat Jean-Luc Mélenchon hatte am Sonntag Rang vier erreicht.

Front National wirbt um linke Wähler

"Die Wähler, die für Herrn Mélenchon gestimmt haben, sind wütende Wähler. Sie können mit uns übereinstimmen", sagte Steeve Briois, ein Vizepräsident von Le Pens Partei. Sie hätten mit ihrer Stimmabgabe ihrem Wunsch nach einem Kandidaten "außerhalb des Systems" Nachdruck verliehen, sagte er.

Der Sprecher von Macrons Partei En Marche!, Benjamin Griveaux, erwiderte, auch Le Pen sei keine Kandidatin des Wandels. "Sie befindet sich seit 30 Jahren im politischen System", sagte er. Le Pen habe die Front National von ihrem Vater geerbt und sei in einer wahrlich schlechten Position, um über Eliten und die Bevölkerung zu sprechen.

Le Pen griff ihrerseits Macron scharf an. "Er ist ein hysterischer, radikaler 'Europeaner'. Er ist für völlig offene Grenzen. Er sagt, so etwas wie französische Kultur gebe es nicht. Es gibt kein Gebiet, in dem er auch nur eine Unze von Patriotismus zeigt", sagte sie.

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