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Helikopter-Angriff in Venezuela: Maduro spricht von Putschversuch


Gericht mit Helikopter angegriffen
Maduro spricht von "Terrorattacke"

Von ap, dpa, df

Aktualisiert am 28.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Höchstes Gericht in Venezuela aus Helikopter attackiertVergrößern des BildesDas Gebäude des Höchsten Gerichts in Caracas soll das Ziel des Angriffs gewesen sein. (Quelle: Archivbild/Carlos Garcia Rawlins/Reuters-bilder)
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In der venezolanischen Hauptstadt Caracas sollen Unbekannte aus einem Hubschrauber eine Granate auf das Höchste Gericht des Landes geworfen haben. Der umstrittene Staatschef Nicolás Maduro bezeichnete den Vorfall als Terrorattacke.

Nach Aussage Maduros wurde aus dem Helikopter auf das Gericht gefeuert. Die Schüsse seien auf Bürozimmer des Gebäudes in Caracas gerichtet gewesen, zudem sei eine Granate abgeworfen worden, die nicht explodiert sei, sagte er bei einer Ansprache im Staatsfernsehen.

Luftwaffe vereitelt "Terrorattacke"

Die Luftwaffe sei im Einsatz gewesen und habe die "Terrorattacke" vereitelt, so Maduro. Seine Gegner sprachen von einer Inszenierung. Der Vorfall hätte eine Tragödie mit mehreren Dutzenden Toten und Verletzten auslösen können, kritisierte Maduro. Berichte über mögliche Opfer gab es zunächst nicht.

Laut Maduro flog der Hubschrauber nicht nur über das Höchste Gericht, sondern auch über das Innenministerium. Der Präsident sprach von einem "terroristischen Putschversuch".

Pilot arbeitet für Ex-Innenminister

Der Pilot sei in der Vergangenheit für seinen früheren Innenminister Miguel Rodríguez Torres im Dienst gewesen. Diesem hatte Maduro einst unterstellt, für die CIA zu arbeiten. Rodríguez Torres warf den Vorwurf als unbegründet zurück.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP bestätigte, er habe Schüsse gehört, als ein Hubschrauber durch das Zentrum von Caracas geflogen sei. Es sei jedoch nicht möglich, zu sagen, woher die Schüsse gekommen seien.

Unruhige Stunden im ganzen Land

Der Helikopter-Vorfall bildete den Abschluss von 24 unruhigen Stunden in Venezuela: In der Küstenstadt Maracay, 90 Fahrminuten von Caracas entfernt, wurden am Montagabend mindestens 68 Supermärkte, Apotheken und Spirituosenläden geplündert. Verwaltungsgebäude wurden in Brand gesteckt.

Im Laufe des Dienstages kam es zu Handgreiflichkeiten in der Hauptstadt, als Oppositionspolitiker in das Gebäude der Nationalversammlung eintreten wollten und dabei offenbar von Kräften der Nationalgarde aufgehalten wurden.

Maskierte rufen zur Rebellion auf

In den sozialen Netzwerken wurden unterdessen Fotos von einem blauen Polizei-Hubschrauber veröffentlicht, an dem ein Anti-Regierungs-Banner befestigt war. Zeitgleich wurde ein Video von einem Piloten der Polizeieinheit publik gemacht, in dem der Mann zur Rebellion gegen Maduros "Tyrannei" aufrief. Er las aus einer Mitteilung, während vier Menschen in Militärkleidung und Ski-Masken hinter ihm standen und Sturmgewehre trugen.

In den sozialen Medien warfen Gegner von Maduro dem Präsidenten vor, zu versuchen, Angst zu streuen. Damit wolle er das harte Vorgehen gegen jene rechtfertigen, die seine geplante Neuschreibung der venezolanischen Verfassung blockierten.

In den vergangenen drei Monaten wurde Venezuela fast täglich von Demonstrationen gegen die Regierung und Auseinandersetzungen von Protestierenden mit Einsatzkräften erschüttert. Mindestens 75 Menschen starben bereits in dem Konflikt, Hunderte wurden verletzt.

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