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Präsidentschaftswahl: Tote bei Unruhen nach Wahl in Kenia


''Kenia ist sicher''
Drei Tote bei Protesten gegen Wahlergebnis

Von ap, t-online
Aktualisiert am 10.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Anhänger des kenianischen Oppositionsführers Odinga protestieren in Nairobi.Vergrößern des BildesAnhänger des kenianischen Oppositionsführers Odinga protestieren in Nairobi. (Quelle: Brian Inganga/dpa-bilder)
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In Kenia kam es nach Bekanntgabe der Ergebnisse zur Präsidentschaftswahl zu blutigen Zusammenstößen. Die Polizei berichtete am Mittwoch von drei Toten.

Oppositionskandidat Raila Odinga erklärte, Hacker hätten die Wahlergebnisse manipuliert. Er lag nach Auszählung fast aller Stimmen deutlich hinter Amtsinhaber Uhuru Kenyatta. Die Eisenbahn stellte ihren Betrieb auf einer neuen Strecke aus Sicherheitsgründen ein.

Die Wahlkommission gab bekannt, dass Kenyatta nach Auszählung von 96 Prozent aller Wahllokale mit mehr als 54 Prozent der Stimmen in Führung liege. Odinga komme auf etwas mehr als 44 Prozent. Bis zur offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses müssten noch Dokumente geprüft werden, um Betrugsvorwürfe der Opposition zu klären. Gewählt wurden auch das Parlament, die Provinzgouverneure und die Inhaber anderer Posten.

Vor zehn Jahren kam es auch zu tödlichen Ausschreitungen

Odinga hatte schon bei der Präsidentschaftswahl 2013 gegen Kenyatta verloren. Der langgediente Oppositionspolitiker hatte auch 2007 kandidiert. Auf die damalige Wahl folgten Gewaltausbrüche, die von ethnischen Rivalitäten genährt wurden und bei denen mehr als 1000 Menschen starben.

Odinga erklärte, Hacker hätten sich mit der Identität des kurz vor der Wahl ermordeten IT-Chefs der Wahlkommission, Christopher Msando, in das Computersystem der Behörde eingeloggt. "Die allgemeine Wahl von 2017 war ein Betrug", sagte er auf einer Pressekonferenz. Er sprach von einem Angriff auf die Demokratie und dem größten Wählerdiebstahl in der Geschichte des Landes. Verantwortlich dafür sei Kenyattas Jubilee-Partei. "Diesmal haben wir sie erwischt", twitterte Odinga.

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Kurz darauf gingen in den Slums von Nairobi und in der Oppositionshochburg Kisumu Demonstranten auf die Straßen. Sie zündeten Reifen an, errichteten Straßensperren und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei, wie Augenzeugen berichteten. In Kisumu setzte die Polizei Tränengas ein. Im Wahlkreis South Mugirango im Südwesten eröffnete die Polizei das Feuer und tötete einen Menschen, wie ein örtlicher Polizeikommandeur mitteilte. In Nairobi wurden nach Polizeiangaben zwei Männer erschossen, als sie versuchten, die Demonstrationen für Diebstähle auszunutzen.

Wahlkommission will Vorwürfe prüfen

Die Wahlkommission kündigte an, Odingas Vorwürfe zu prüfen. "Im Moment kann ich noch nicht sagen, ob das System gehackt worden ist oder nicht", sagte Kommissionschef Wafula Chebukati. Ein Funktionär der Regierungspartei nannte die Manipulationsvorwürfe unbegründet. "Wir appellieren an die Kenianer, ruhig zu sein", sagte Rafael Tuju.
Odingas Vizepräsidentschaftskandidat Kalonzo Musyoka rief zur Zurückhaltung auf. "Es mag eine Zeit kommen, in der wir Euch zu Aktionen aufrufen müssen", sagte er an die Oppositionsanhänger gerichtet. "Aber für den Moment ist es wichtig, dass wir uns strategisch verhalten, während wir die Sache gründlich untersuchen."

Bahnstrecke vorübergehend stillgelegt

Innenminister Fred Matiangi versicherte, das Land sei sicher. Jeder solle seinem Alltag nachgehen. Er warnte davor, im Internet Spannungen zu schüren. Vor der Wahl hatten die Behörden gedroht, sie könnten einige soziale Medien abschalten, wenn darin zum Hass angestachelt werde.

Die Bahn erklärte, der Verkehr zwischen Mombasa und Nairobi werde bis auf weiteres eingestellt. Dies diene der Sicherheit der Passagiere. Die erst kürzlich eröffnete Strecke ist das größte Verkehrsprojekt des Landes seit der Unabhängigkeit 1963. Kenyatta hatte es im Wahlkampf als Beispiel für den Erfolg seiner Politik herausgestellt. Deshalb gab es Befürchtungen, seine Gegner könnten es nun attackieren.

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