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Korsika: Nationalisten gewinnen die Regionalwahlen


Richtungweisender Sieg
Nationalisten gewinnen Wahlen auf Korsika

Von afp, t-online
Aktualisiert am 11.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Die von Gilles Simeoni angeführte Liste kam auf 56,5 Prozent der Stimmen.Vergrößern des BildesDie von Gilles Simeoni angeführte Liste kam auf 56,5 Prozent der Stimmen. (Quelle: Christophe Petit Tesson/EPA/dpa-bilder)
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Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika haben die Nationalisten die Regionalwahlen mit einer deutlichen Mehrheit gewonnen. Die Wahlsieger streben eine größere Autonomie von Frankreich an.

Nach Auszählung aller Stimmen der zweiten Runde kam das nationalistische Bündnis von Gilles Simeoni und Jean-Guy Talamoni auf 56,5 Prozent, wie die Präfektur am Sonntagabend mitteilte. Der Wahlausgang dürfte eine Herausforderung für Präsident Emmanuel Macron darstellen, der entscheiden muss, ob Teile der Kontrolle abgegeben werden.

Der Sieg wird als richtungsweisend für das bislang schwierige Verhältnis der Insel zum französischen Zentralstaat gewertet. Mit dem klaren Sieg dürften ihre Forderungen nach mehr Autonomie neues Gewicht bekommen.

Die Korsen waren am Sonntag aufgerufen gewesen, die 63 Abgeordneten der neu geschaffenen einheitlichen Gebietskörperschaft (CTU) zu wählen, die zum Jahresbeginn 2018 ihre Arbeit aufnehmen und die bisherigen Vertretungen ersetzen soll.

Schon nach der ersten Runde vor einer Woche hatte die Liste Pè a Corsica (Für Korsika) mit 45 Prozent klar in Führung gelegen. Die Wahlbeteiligung war am Sonntag mit 52,6 Prozent allerdings gering.

Die nationalistischen Parteien streben eine größere Autonomie für Korsika an. Anders als die Katalanen im Nachbarland Spanien wollen sie aber derzeit keine vollständige Loslösung von Frankreich, nicht zuletzt wegen der Abhängigkeit von staatlichen Geldern.

Nationalisten stellen drei Hauptforderungen auf

Sie wollen eine gleichwertige Anerkennung der korsischen Sprache neben dem Französischen, eine Amnestie für Häftlinge, die sie als politische Gefangene betrachten, sowie die Anerkennung eines korsischen Aufenthaltsstatus' im Kampf gegen Immobilienspekulanten aus dem Ausland.

"Paris muss heute Bilanz ziehen, was auf Korsika geschieht", sagte der Spitzenkandidat von Pè a Corsica, Simeoni, nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Er habe Premierminister Edouard Philippe in einem Telefonat gesagt, dass "wir einen echten Dialog mit dem Staat erwarten und dass die Konditionen noch nie so günstig waren für die korsische Frage".

Sein Verbündeter, Separatistenführer Talamoni, der in Anspielung auf den katalanischen Unabhängigkeitsführer Carles Puigdemont oft als "korsischer Puigdemont" bezeichnet wird, sagte, Paris müsse nun "sehr schnell Verhandlungen beginnen". Talamoni selbst rechnet aber nicht mit einer Abspaltung von Frankreich in den kommenden zehn oder 15 Jahren.

Auf Korsika kämpften militante Gruppen jahrzehntelang gewaltsam für eine Unabhängigkeit von Frankreich. Die wichtigste Untergrundgruppe, die nationale Befreiungsfront Korsikas (FLNC), erklärte im Sommer 2014 das Ende des bewaffneten Kampfes.

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