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Linda W.: Sechs Jahre Haft im Irak für deutsches IS-Mädchen


IS-Anhängerin im Irak
Sechs Jahre Haft für die deutsche Linda W.

Von afp, dpa
Aktualisiert am 18.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Dschihadistinnen im Irak: Linda W. gehörte zur IS-Terrormiliz und ist nun verurteilt worden.Vergrößern des BildesDschihadistinnen im Irak: Linda W. gehörte zur IS-Terrormiliz und ist nun verurteilt worden. (Quelle: Sebastian Backhaus/imago-images-bilder)
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Die 17-jährige Deutsche Linda W. konvertierte zum Islam und schloss sich der Terrormiliz IS an – nun hat ein irakisches Gericht sie dafür zu einer Haftstrafe verurteilt.

Die 17-jährige deutsche IS-Anhängerin Linda W. aus dem sächsischen Pulsnitz ist nach Medienberichten von einem irakischen Gericht zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Wie NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" aus Justizkreisen in Bagdad erfuhren, wurde die Jugendliche wegen der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat zu fünf Jahren und darüber hinaus wegen der illegalen Einreise in den Irak zu einem Jahr Haft verurteilt.

Über Internetchats radikalisiert

Das Verfahren hatte wegen der Minderjährigkeit der Angeklagten ohne Öffentlichkeit vor einem Jugendgericht in der irakischen Hauptstadt Bagdad stattgefunden. Eine offizielle Bestätigung des Urteils durch das Auswärtige Amt oder irakische Behörden gab es zunächst nicht.

Die Schülerin aus Pulsnitz in Sachsen war im Sommer 2016 verschwunden, kurz nachdem sie zum Islam konvertiert war. Sie soll über Internetchats mit IS-Anhängern in Kontakt gestanden und sich radikalisiert haben. Im Sommer 2017 wurde sie im Irak festgenommen und inhaftiert. Im Januar war eine deutsche Staatsangehörige im Irak wegen der Zugehörigkeit zum IS zum Tode verurteilt worden.

Linda will nach Hause

In einem Interview nach ihrer Festnahme hatte Linda W. zugegeben, sich der IS-Terrormiliz angeschlossen zu haben, und diesen Schritt bedauert. "Ich will nach Hause zu meiner Familie", sagte sie einem vom Recherchenetzwerk aus "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR beauftragten Reporter in Bagdad. "Ich will nur noch weg. Ich will weg aus dem Krieg, weg von den vielen Waffen, dem Lärm." Dem Bericht zufolge erlitt das Mädchen am linken Oberschenkel eine Schusswunde; das rechte Knie musste ebenfalls versorgt werden.

Die IS-Miliz hatte im Sommer 2014 weite Regionen in Syrien und im Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort der Bevölkerung gewaltsam das islamische Recht der Scharia aufgezwungen. Zahlreiche Dschihadisten aus Europa hatten sich dem IS angeschlossen. Inzwischen ist die Extremistenorganisation militärisch im Irak und auch in Syrien nach Angaben der westlichen Regierungen weitgehend besiegt.

Verwendete Quellen
  • dpa,
  • AFP
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