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Konflikte - Südsudan: UN-Kommission brandmarkt grausame Kriegsverbrechen


Konflikte
Südsudan: UN-Kommission brandmarkt grausame Kriegsverbrechen

Von dpa
23.02.2018Lesedauer: 1 Min.
Andrew Clapham, Mitglied der Kommission für Menschenrechte im Südsudan, informiert die Medien über die Ergebnissse des neuen Berichts der Kommission zur Menschenrechtslage im jüngsten Staat der Welt.Vergrößern des BildesAndrew Clapham, Mitglied der Kommission für Menschenrechte im Südsudan, informiert die Medien über die Ergebnissse des neuen Berichts der Kommission zur Menschenrechtslage im jüngsten Staat der Welt. (Quelle: Salvatore Di Nolfi, KEYSTONE./dpa)
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Genf/Juba (dpa) - Im blutigen Konflikt im Südsudan haben nach Überzeugung einer Kommission des UN-Menschenrechtsrats die Streitkräfte Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begangen.

Zivilisten seien die Augen ausgestochen, die Kehlen aufgeschlitzt und die Hoden abgeschnitten worden, teilte die Kommission mit. Außerdem sei es massenweise zu Vergewaltigungen gekommen. Menschen seien sogar gezwungen worden, eigene Familienmitglieder zu vergewaltigen. Die Kommission identifizierte mehr als 40 führende Militärangehörige, die in den vergangenen zwei Jahren für die Grausamkeiten verantwortlich sein sollen.

Die Kommission forderte die Einsetzung eines Gerichtshofes unter Beteiligung der Afrikanischen Union in den nächsten Monaten. Der Bericht wurde im Vorfeld der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats vorgelegt, die am Montag in Genf beginnt.

Im ölreichen Südsudan herrscht seit vier Jahren ein Bürgerkrieg zwischen den Anhängern des Präsidenten Salva Kiir vom Volk der Dinka und den Truppen seines früheren Stellvertreters Riek Machar vom Volk der Nuer. Zehntausende sind in dem Krieg bislang getötet worden, etwa vier Millionen der zwölf Millionen Südsudanesen sind vor der Gewalt geflohen.

Bei jüngsten Kämpfen zwischen rivalisierenden Gruppen im Zentrum des ostafrikanischen Landes wurden mindestens 30 Menschen getötet. 16 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Tonj, Simon Madut Aleu. Es hätten sich Angehörige zweier Dinka-Stämme gegenübergestanden. Wenige Tage zuvor hatte der Staatschef Kiir den Gouverneur abgesetzt und durch einen Politiker des anderen Stammes ersetzt.

Immer wieder kommt es im Südsudan zu Kämpfen, auch gewaltsame Viehdiebstähle sind nicht ungewöhnlich. Nach Jahrzehnten verschiedener Konflikte sind Bewohner häufig mit Maschinenpistolen bewaffnet. Rivalitäten können leicht eskalieren.

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