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Wiener Terroranschlag: Behörden hatten bereits Täter-Hinweise


Wiener Terroranschlag
Druck auf Regierung wächst: Behörden hatten Täter-Hinweise

Von dpa
Aktualisiert am 04.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Österreich, Wien: Polizeibeamte patrouillieren nach dem Terroranschlag am 2. November 2020 durch die Innenstadt.Vergrößern des BildesÖsterreich, Wien: Polizeibeamte patrouillieren nach dem Terroranschlag am 2. November 2020 durch die Innenstadt. (Quelle: dpa-bilder)
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Der Attentäter von Wien fiel schon vor dem Anschlag der slowakischen Polizei auf. Diese brisante Information wurde auch nach Österreich übermittelt. Doch was passierte dann damit?

Der am Montag beim Terrorangriff in Wien erschossene Attentäter war bereits zuvor der slowakischen Polizei bei einem versuchten Munitionskauf aufgefallen. Das erklärte eine Polizeisprecherin am Mittwoch dem slowakischen TV-Nachrichtensender TA3.

Die Polizeidirektion in Bratislava schrieb auf Facebook: "Die slowakische Polizei erhielt im Sommer die Information, dass verdächtige Personen aus Österreich versuchten, in der Slowakei Munition zu kaufen. Es gelang ihnen aber nicht, den Kauf zu realisieren." Die Information sei unverzüglich der Polizei in Österreich übermittelt worden. Weitere Angaben wolle man nicht machen, um die Ermittlungen in Österreich nicht zu gefährden.

Nationalrat kommt am Donnerstag zusammen

Die oppositionelle SPÖ forderte vom Wiener Innenministerium daraufhin Aufklärung. "Was ist mit diesen Informationen dann passiert? Wie kann es sein, dass der Innenminister dann nicht sofort tätig wurde?", fragte der SPÖ-Fraktionschef Jörg Leichtfried. Als Reaktion auf den Terroranschlag in Wien wird der Nationalrat an diesem Donnerstag zu einer Sondersitzung zusammentreten. Dabei wollen Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Innenminister Karl Nehammer und Justizministerin Alma Zadic Erklärungen abgeben.

In den vergangenen Jahren waren wiederholt Waffen mit slowakischen Registriernummern bei Terroranschlägen und anderen Straftaten in Europa verwendet worden. Auch die deutsche Polizei fand bei Razzien im vergangenen Jahr illegale Waffen slowakischen Ursprungs.

Auch Deutsche unter den Opfern

Bei der Terrorattacke am Montagabend waren vier Menschen getötet worden, darunter auch eine 24-jährige deutsche Kellnerin. Mehr dazu lesen Sie hier. Ein Großteil der zahlreichen Verletzten stamme aus Österreich, aber auch Staatsbürger aus Deutschland, der Slowakei, Luxemburg, Afghanistan, Bosnien und Herzegowina befänden sich darunter. Inzwischen wurde vom österreichischen Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) auch bestätigt, dass der Täter alleine handelte.

Kurz: "Terrorist ist nicht vom Himmel gefallen"

Doch die österreichischen Sicherheitsbehörden müssen sich nun die Frage gefallen lassen, warum der österreichisch-nordmazedonische Doppelstaatler den Anschlag überhaupt verüben konnte. Der 20-Jährige war im April 2019 wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 22 Monaten Haft verurteilt worden, nachdem er versucht hatte, nach Syrien auszureisen und sich dort dem IS anzuschließen. Statt im Juli 2020 wurde er aber bereits Anfang Dezember 2019 vorzeitig entlassen.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sagte nun zum ORF: "Die Entscheidung, dass der Täter freigelassen wurde, war definitiv falsch." Wichtig sei nun die Suche nach Komplizen. "Der Terrorist ist nicht vom Himmel gefallen, es muss Menschen gegeben haben, die ihn verführt und radikalisiert haben."

Er forderte mehr Engagement der EU gegen den politischen Islam, der die Freiheit und das europäische Lebensmodell gefährde. Am Mittwoch herrschte in Österreich der zweite von insgesamt drei Tagen Staatstrauer für die Opfer des Terrorakts.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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