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Ukraine-Krieg: Nach Brand in AKW – Behörden raten weiter von Jodtabletten ab


Ukrainisches AKW
Behörden raten von Jodtabletten ab

Von dpa, afp, t-online
Aktualisiert am 04.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ukraine-Krieg: Aufnahmen zeigen die Anschläge auf ein ukrainisches Atomkraftwerk. (Quelle: reuters)
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Nach einem Beschuss war bei einem ukrainischen Atomkraftwerk in der vergangenen Nacht ein Brand ausgebrochen. Doch eine erhöhte Gefahr bestehe nicht, Behörden raten von Selbstmedikation ab.

Das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesamt für Strahlenschutz raten auch nach dem Brand auf dem Gelände eines ukrainischen Atomkraftwerks nach wie vor "dringend von einer selbstständigen Einnahme von Jodtabletten ab". Eine Selbstmedikation berge erhebliche gesundheitliche Risiken und habe aktuell "keinerlei Nutzen". Mehr zur Wirkweise von Jodtabletten gegen die Anreicherung von radioaktivem Jod in der Schilddrüse lesen Sie hier.

Bei Russlands Krieg gegen die Ukraine soll auch die Anlage von Europas größtem Atomkraftwerk in der Nähe der Großstadt Saporischschja beschossen worden sein. Dabei geriet den ukrainischen Behörden zufolge ein Trainingsgebäude nahe der Anlage des Akw in Brand. Das Feuer sei gegen 6.20 Uhr (Ortszeit) unter Kontrolle gebracht worden.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien teilte mit, das Feuer auf dem Gelände des Kernkraftwerks habe keine "wesentliche" Ausrüstung betroffen, das Kraftwerkspersonal ergreife Maßnahmen zur Schadensbegrenzung. Mehr dazu lesen Sie hier. Alle radiologischen Messwerte an dem Kraftwerk bewegten sich "weiter im normalen Bereich", so das deutsche Umweltministerium und das Bundesamt für Strahlenschutz.

Bei Ereignis würden Tabletten vom Katastrophenschutz verteilt

Das Bundesumweltministerium teilte darüber hinaus mit, dass die Zuständigkeit für die Bevorratung und Verteilung der Jodtabletten bei den einzelnen Bundesländern liege. Im Auftrag des Ministeriums beschaffe das Bundesamt für Strahlenschutz die nötigen Bestände und übergebe sie an die Länder.

Insgesamt würden in Deutschland 189,5 Millionen Kaliumiodidtabletten (Jodtabletten) in den einzelnen Bundesländern vorgehalten, die bei einem Ereignis, bei dem radioaktives Jod in der Luft zu erwarten ist, in den möglicherweise betroffenen Gebieten durch die Katstrophenschutzbehörden verteilt würden. Aktuell gebe es aber keinen Hinweis auf ein solches Ereignis.

Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Strahlenschutz erklärten, fortlaufend über relevante Entwicklungen zu informieren. Deutschland verfüge seit vielen Jahren über Instrumente zur Bewertung einer radiologischen Lage, beispielsweise das Integrierte Mess- und Informationssystem IMIS, hieß es dazu. "Sollte das BMUV Hinweise haben, dass sich ein radiologischer Notfall mit erheblichen Auswirkungen in der Ukraine ereignet, würde das radiologische Lagezentrum des Bundes im BMUV die Lage bewerten, die Öffentlichkeit informieren und, soweit erforderlich, Verhaltensempfehlungen geben."

Bürger können sich sowohl auf der Webseite des Bundesamts für Strahlenschutz als auch auf der Webseite "jodblockade.de" über die nukleare Sicherheitslage informieren.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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