Aktivist besetzt Villa von Putins Tochter in Biarritz – festgenommen

Im französischen Biarritz wehte die ukrainische Fahne – vom Balkon einer Villa Putins. Aktivisten hatten das Anwesen besetzt, um Geflüchteten eine Unterkunft zu bieten. Die Aktion endete mit Festnahmen.

Ein französischer Aktivist hat am Montag mit Mitstreitern die Villa von Putins Tochter im französischen Ort Biarritz besetzt, um sie für Geflüchtete bereitzustellen. Das berichtet der "Insider". Pierre Haffner schrieb in den sozialen Medien, er sei jedoch bereits von der Polizei festgenommen worden.

Er war mit einigen Mitstreitern in die Villa von Putins jüngster Tochter Katerina Wladimirowna Tichonowa eingebrochen, wie "Insider" berichtet. Er habe die Schlösser des Anwesens ausgetauscht, um es langfristig zu besetzen. Auf einem Video in den sozialen Medien ist Haffner zu sehen, wie er auf dem Balkon der Villa die ukrainische Fahne schwenkt. Seiner Aussage nach wurde der Clip auch im ukrainischen Fernsehen ausgestrahlt.

Haffner will Flüchtlingen eine Unterkunft bieten

Auf Facebook benannte Haffner die Villa "Alta Mira" kurzerhand um. "Das ist die Villa 'Ukraine' im Herzen des französischen Biarritz", schrieb der Aktivist und gewährte der Öffentlichkeit detaillierte Einblicke in das Innere der Villa. "Kronleuchter, Lampenschirm und andere Exzentrizitäten in Putins Palast in Biarritz", schrieb Haffner und postet etwa Fotos von luxuriösen Lampen und Dekoartikeln.

Der Aktivist wollte die Villa mit insgesamt acht Betten und drei Badezimmern nach eigenen Angaben Geflüchteten aus Putins Regime, aber vor allem Geflüchteten aus der Ukraine, bereitstellen. Etwa 20 Personen könnten in dem Gebäude Zuflucht finden.

"Die Polizei muss die Menschen schützen, nicht die Oligarchen"

Doch offenbar wird daraus zunächst nichts: Wie Haffner wenige Stunden nach seiner Aktion berichtet, sind er und seine Mitstreiter von der französischen Polizei festgenommen worden. Seine Mitstreiter protestieren dagegen. "Die Polizei muss die Menschen schützen, nicht die Oligarchen", schreibt etwa ein Nutzer.

Die Information, dass Putin in Immobilien an der Atlantikküste investiert, wurde bereits 1996 vom Politiker Alexander Belyaev veröffentlicht. Damit einher gingen auch Vorwürfe der Korruption. Putin wies das jedoch zurück und behauptete, er wisse nicht einmal, wo die Atlantikküste sei. Bilder, die dem "Insider" vorliegen, zeigen allerdings Papiere, die darauf schließen lassen, dass die Villa noch immer im Besitz von Putins ehemaligem Schwiegersohn Kirill Shamalow ist.