t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikUkraine

Insider: USA wollen Ukraine moderne Anti-Schiffs-Raketen liefern


Um Hafenblockade zu brechen
Insider: USA wollen Ukraine moderne Anti-Schiffs-Raketen liefern

Von reuters
Aktualisiert am 19.05.2022Lesedauer: 3 Min.
"Harpoon"-Rakete wird von einem Schiff abgefeuert: Die USA wollen die Ukraine im Krieg auf See unterstützen.Vergrößern des Bildes"Harpoon"-Rakete wird von einem Schiff abgefeuert: Die USA wollen die Ukraine im Krieg auf See unterstützen. (Quelle: UPI Photo/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Russland sperrt die ukrainischen Häfen und Seewege, das Land kann deswegen keine Waren mehr exportieren. Die USA wollen Unterstützung liefern, um das zu ändern, heißt es aus Kongresskreisen.

Die USA wollen Insidern zufolge der Ukraine fortgeschrittene Anti-Schiffs-Raketen zukommen lassen, damit sie die russische Blockade ihrer Häfen am Schwarzen Meer brechen kann. Gegenwärtig sind dafür zwei Raketen-Typen in der Diskussion, wie die Nachrichtenagentur Reuters von drei US-Regierungsvertretern und zwei Kongress-Mitarbeitern erfuhr, die namentlich nicht genannt werden wollten.

Dies seien die von Boeing hergestellte Harpoon mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern sowie die Naval Strike Missile (NSM) von Kongsberg und Raytheon Technologies mit 250 Kilometern. Dem Marine-Experten Bryan Clark vom Hudson Institute zufolge wären zwölf bis 24 derartige Raketen ausreichend, um die russischen Kriegsschiffe zu bedrohen und die Regierung in Moskau zu einem Ende der Blockade zu bewegen. Diese beeinträchtigt etwa ukrainische Getreidelieferungen für den Weltmarkt.

"Sie können sich nirgendwo verstecken"

Russland hat nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums etwa 20 Kriegsschiffe – einschließlich U-Boote – in der Gefechtszone im Einsatz. Die russische Marine hat im Ukraine-Krieg bereits nennenswerte Verluste erlitten, insbesondere den Untergang des Kreuzers "Moskwa", des Flaggschiffes der Schwarzmeer-Flotte. Clark zufolge könnten die größeren russischen Schiffe in Gefahr sein, sollte die Ukraine fortgeschrittene Waffen erhalten und Präsident Wladimir Putin trotzdem an der Blockade festhalten: "Sie können sich im Schwarzen Meer nirgendwo verstecken."

Im März war während des Nato-Gipfels in Brüssel aus US-Kreisen bekanntgeworden, dass über die Lieferungen von Anti-Schiffs-Raketen an die Ukraine beraten werde. Man habe "begonnen, daran zu arbeiten", hieß es damals. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bat das Nato-Mitglied Portugal im April um eine Lieferung von Harpoons. Auch die Bundeswehr verfügt über das Waffensystem.

Niemand will der Erste sein

Den Insidern zufolge gibt es inzwischen zwar eine Reihe von Staaten, die grundsätzlich zur Entsendung derartiger Raketen an die Ukraine bereit wären. Allerdings wolle niemand dies als Erster tun aus Furcht vor der russischen Reaktion, sollte ein Kriegsschiff durch eine Rakete aus den Beständen dieses Landes versenkt werden. Einer der Regierungsvertreter sagte Reuters, es gebe nun ein "gut ausgestattetes" Land, das möglicherweise bereit sei, als erstes zu liefern. Dann könnten andere Staaten folgen.

Früheren Angaben aus den USA zufolge gibt es mehrere Hindernisse und Bedenken bezüglich der Übergabe von mächtigeren Waffen mit einer größeren Reichweite an die Ukraine. Dazu gehören lange Ausbildungszeiten, Schwierigkeiten bei der Wartung der Systeme sowie die Sorge, dass die russischen Streitkräfte deren habhaft werden könnten. Zudem wird eine Eskalation des Konflikts befürchtet. Dazu kommen technische Schwierigkeiten, da etwa die Harpoon eigentlich nicht für den Abschuss von Land vorgesehen ist.

US-Senat verabschiedet 40-Milliarden-Dollar-Paket

Der US-Kongress hat am Donnerstag außerdem ein neues Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von 40 Milliarden Dollar (38 Milliarden Euro) verabschiedet. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte am Donnerstag der Senat in Washington für das Paket, das unter anderem sechs Milliarden Dollar für gepanzerte Fahrzeuge und Luftabwehrsysteme für die ukrainischen Streitkräfte vorsieht. Für die neuen Ukraine-Hilfen gab es eine breite parteiübergreifende Mehrheit von 86 zu elf Stimmen. Jetzt muss Präsident Joe Biden den Gesetzestext noch unterzeichnen.

Das Paket sieht auch neun Milliarden Dollar für Waffen für die US-Streitkräfte vor, nachdem diese zahlreiche Rüstungsgüter in die Ukraine geschickt haben. Neun Milliarden Dollar sind für die Aufrechterhaltung der Regierungsfunktionen in der Ukraine vorgesehen. Daneben stellen die USA auch weitere Mittel für humanitäre Hilfe bereit.

Der US-Kongress hatte bereits Mitte März 14 Milliarden Dollar für die Ukraine bewilligt. Ende April rief Präsident Biden den Kongress dann auf, 33 Milliarden Dollar an zusätzlichen Mitteln zu genehmigen. Die Parlamentarier gingen aber darüber hinaus und weiteten die neuen Hilfen auf 40 Milliarden Dollar aus. Das Hilfspaket passierte vergangene Woche das Repräsentantenhaus und jetzt den Senat.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website