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Jürgen Trittin tritt nicht mehr als Grünen-Fraktionschef zur Wahl an


Fraktionsvorsitz niedergelegt
Auch Trittin zieht sich zurück - Göring-Eckardt will kandidieren

Von dpa, t-online, afp
Aktualisiert am 24.09.2013Lesedauer: 3 Min.
Grünen-Fraktionschef Jürgen TrittinVergrößern des BildesAuch Jürgen Trittin zieht sich aus der Fraktionsführung der Grünen zurück (Quelle: Reuters-bilder)
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Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat seinen Rückzug angekündigt. Er trete nicht wieder an, sagte er am Dienstag laut Teilnehmern in einer Fraktionssitzung in Berlin. Damit zog nach Renate Künast und Claudia Roth der dritte Spitzenpolitiker der Partei die Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden bei der Bundestags-Wahl. Katrin Göring-Eckardt dagegen kündigte an, Fraktionschefin der Grünen werden zu wollen.

"Wir haben eine schwere Führungsaufgabe", sagte sie. Dafür wolle sie antreten. Als Nachfolger für Trittin kandidiert der Verkehrspolitiker Anton Hofreiter. Der bayerische Politiker gehört dem Bundestag seit 2005 an. Seit 2011 ist er Vorsitzender des Verkehrsausschusses, gilt aber auch als Umweltexperte. Hofreiter wird wie Trittin dem linken Parteiflügel zugerechnet. Die Fraktionsführung besteht aus einer Doppelspitze mit mindestens einer Frau und jeweils einem Vertreter von Parteirealos und -Linken.

Fraktionsspitze wird Anfang Oktober gewählt

Trittin hatte kurz zuvor über den Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt: "Ich werde für die Fraktionsspitze nicht wieder antreten." Allerdings werde er Sondierungsgespräche über eine mögliche Regierungskoalition mit der Union noch mitverantworten. "Über Sondierungsgespräche entscheidet nicht CSU. Die werden Katrin und ich mit führen", twitterte Trittin.

Göring-Eckardt und er hatten als Spitzenkandidaten den Wahlkampf verantwortet. Auf einem Bundesparteitag im Herbst sollen nach der Wahlniederlage vom Sonntag Bundesvorstand und Parteirat neu gewählt werden.

Auch Roth und Künast weg

Zuvor hatte Künast angekündigt, sich vom Amt der Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag zurückzuziehen. Sie habe diese bereits vor Längerem getroffene Entscheidung bei einem Treffen der Abgeordneten ihres Realoflügels mitgeteilt, sagte die Politikerin. Auch Roth hat ihren Rückzug angekündigt.

Demnach zieht sich die Grünen-Chefin nach 13 Jahren von der Parteispitze zurück. Sie wolle sich beim Parteitag im Herbst nicht mehr zur Wahl stellen, kündigte Roth bei einem internen Treffen grüner Bundestagsabgeordneter vom linken Parteiflügel an. Sie wolle sich nun um das Amt der Bundestags-Vizepräsidentin bewerben. Dieses Amt strebt nun auch Künast nach ihrem Rückzug an. Bislang übte Katrin Göring-Eckardt dieses Amt aus.

Heftige Kritik von Joschka Fischer

Auch der ehemalige Außenminister Joschka Fischer rechnete nach dem Wahldebakel seiner Partei mit der Führungsriege hart ab. "Es scheint fast, als ob die derzeitige Führung der Grünen älter geworden ist, aber immer noch nicht erwachsen. Sie hat eine Strategie verfolgt, die nicht nur keine neuen Wähler gewann, sondern viele alte vergraulte", sagte Fischer dem "Spiegel".

So habe die Partei im Wahlkampf auf die falschen Inhalte gesetzt: "Statt über Umwelt und Europa, Bildung und Familien haben wir nur über Steuern und Abgaben geredet." So sei in der Wahlkampf-Strategie der "fatale Fehler" gemacht worden, die Grünen "strategisch auf einen Linkskurs zu verringern". Damit sei die Partei "in der Konkurrenz zu SPD und Linken gnadenlos untergegangen", so Fischer.

Simone Peter mögliche Nachfolgerin

Roth erhielt dagegen bei dem Treffen viel Respekt für ihre Arbeit und den angekündigten Schritt. Das berichteten Teilnehmer. Sie werde bei der Neuwahl im Herbst Platz für Erneuerung machen. Bereits im Vorfeld hatte es in der Partei geheißen, Roth werde sich womöglich von der Spitze zurückziehen. Als eine mögliche Nachfolgerin gilt in der Partei die ehemalige saarländische Umweltministerin Simone Peter.

Dass der Vorstand vorzeitig seine Ämter zur Verfügung stellen solle, hatte Roth am Montag nach Absprache mit Co-Parteichef Cem Özdemir selbst in interner Sitzung vorgeschlagen. Özdemir hatte durchblicken lassen, sich erneut als Parteichef bewerben zu wollen.

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