Kontrollierte Explosion: Festnahme am Buckingham-Palast in London

In London ist es am Dienstagabend zu einem Zwischenfall gekommen: Am Buckingham-Palast war eine Explosion zu hören, ein Mann wurde festgenommen.

Wenige Tage vor der Krönung von König Charles III. ist es am Buckingham-Palast zu einer Festnahme und einer kontrollierten Explosion gekommen. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich ein Mann am Dienstagabend dem Palasttor genähert und mehrere Gegenstände auf das Schlossgelände geworfen. Dabei handelte es sich mutmaßlich um Patronen einer Schrotflinte. Der Mann sei wegen des Verdachts auf Besitz einer Waffe festgenommen worden.

Die britische Polizei teilte weiter mit, dass der Mann eine verdächtige Tasche bei sich getragen habe, die kontrolliert zur Explosion gebracht wurde. "GB News" meldete auf Twitter: "Es gab definitiv eine sehr, sehr laute Explosion." Auf Videos war am Abend ein großes Polizeiaufgebot vor dem Buckingham-Palast zu sehen.

Von einem terroristischen Hintergrund gingen die Ermittler zunächst nicht aus. Berichten zufolge soll der Mann psychisch krank sein. Auch verletzt wurde niemand. "Es gab keine Berichte über irgendwelche abgegebenen Schüsse oder Verletzungen von Beamten oder der Öffentlichkeit", sagte Polizeichef Joseph McDonald. Das Gebiet um den Palast wurde nach dem Vorfall gegen 19 Uhr abgesperrt.

Die Ereignisse dominierten heute die Schlagzeilen in Großbritanniens Boulevardblättern. Die "Daily Mail" schrieb in großen Lettern von einem "Schrotpatronen-Drama". Im "Daily Mirror" hieß es, der Palast sei nach der "Attacke" im "Lockdown". Die "Sun" berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, der Mann habe gerufen, er wolle den König töten, bevor er Gegenstände über den Zaun aufs Schlossgelände warf.

Polizei ist wegen anstehender Krönung im Großeinsatz

Der Vorfall dürfte auch die Anspannung bei den Sicherheitsbehörden erhöhen. In vier Tagen steht die Krönung von König Charles an. Britischen Medien zufolge hielten sich weder er noch seine Frau Camilla zum Zeitpunkt des Vorfalls im Palast auf. Palastvertreter wollten den Vorfall zunächst nicht kommentieren.

Während der für Samstag geplanten Prozession König Charles' III. und Königin Camillas per Kutsche vom Palast zur Kirche und wieder zurück werden Zehntausende Schaulustige entlang der Strecke erwartet. Die Polizei ist im Großeinsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Unterdessen gingen die Vorbereitungen auf das royale Event weiter. Noch spät in der Nacht fanden gestern Proben für die Prozession statt. Wie der für die Organisation zuständige Earl Marshall mitteilte, sollen 7.000 Militärangehörige teilnehmen. Beim Gottesdienst in der Abbey sollen 2.300 Menschen dabei sein, darunter etwa 100 Staatsoberhäupter.