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Wohnungseinbrüche nehmen sehr stark zu


Organisierte Kriminalität
Wohnungseinbrüche nehmen massiv zu

Von dpa
Aktualisiert am 06.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Banden aus Osteuropa räumen in wenigen Stunden ganze Wohnviertel aus.Vergrößern des BildesBanden aus Osteuropa räumen in wenigen Stunden ganze Wohnviertel aus. (Quelle: Becker/imago-images-bilder)
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Für die Opfer ist es ein Schock: Wertsachen sind fort, alles ist durchwühlt, das Gefühl der Sicherheit in den eigenen vier Wänden zerstört. Wohnungseinbrüche sind in den vergangenen Jahren in Deutschland ein massives Problem geworden. Um 40 Prozent stieg die Zahl der Fälle seit 2006. Allein in Bayern erhöhte sich die Zahl innerhalb des vergangenen Jahres um fast 30 Prozent. Bayern will jetzt im Bundesrat schärfere Strafen durchsetzen.

Seit einigen Jahren mischt die organisierte Kriminalität stark mit: Mobile Banden suchen in wenigen Stunden ganze Nachbarschaften heim und verschwinden mit ihrer Beute. Viele dieser Banden kommen nach BKA-Angaben aus den neuen EU-Mitgliedern Rumänien und Bulgarien und anderen osteuropäischen Ländern.

Doch knapp 70 Prozent der - überwiegend männlichen - Täter haben einen deutschen Pass. Die meisten sind alte Bekannte der Polizei.

150.000 Einbrüche in 2013

Nach der jüngsten verfügbaren bundesweiten Kriminalstatistik für das Jahr 2013 registrierte die Polizei 150.000 Wohnungseinbrüche, das war ein Jahresanstieg von 3,7 Prozent. Nicht einmal jeder sechste Einbruch konnte aufgeklärt werden.

Aus einigen Bundesländern liegen bereits aktuelle Zahlen für 2014 vor: So registrierte Baden-Württembergs Polizei 13.483 Wohnungseinbrüche, 19,4 Prozent mehr als im Vorjahr. In Bayern stieg die Zahl von 2013 auf 2014 sogar um 28,6 Prozent - auf 8210 Fälle. Im Saarland liegt der Zuwachs bei mehr als 18 Prozent. Berlin verzeichnet einen Anstieg um 5,1 Prozent auf 12.159 Fälle. Nordrhein-Westfalens Innenministerium vermeldete für das erste Halbjahr 2014 hingegen einen Rückgang von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Strafmaß ausreichend?

Der Diebstahl bei Wohnungseinbrüchen kann bislang nach Paragraf 244 des Strafgesetzbuches mit Strafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren Haft bestraft werden. Bayern will erreichen, dass es bei dieser Straftat keine minder schweren Fälle (Absatz 3) mehr gibt, für die Strafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren vorgesehen sind. Außerdem sollen Wohnungseinbrüche als schwere Straftat eingestuft werden, bei denen die Polizei auch mit Abhörmaßnahmen ermitteln darf.

In Polizei- und Justizkreisen heißt es dagegen, dass die vorhandenen Gesetze ausreichend seien. Es müsse nur konsequenter ausgeschöpft werden, erklärte beispielsweise der Richterbund in Mecklenburg-Vorpommern. Dort hatte sich Innenminister Lorenz Caffier (CDU) die bayerischen Vorschläge zu eigen gemacht. Auch die Gewerkschaft der Polizei ist der Meinung, das Strafmaß sei ausreichend. Im Kampf gegen Einbrecher sei aber mehr Personal nötig, dazu eine bessere nationale und internationale Zusammenarbeit.

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