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Bilanz der G20-Exzesse: "Skrupellose Gewaltakte von Kriminellen"


Bilanz der G20-Exzesse
"Skrupellose Gewaltakte von Kriminellen"

Von dpa
Aktualisiert am 09.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Polizeibilanz der "Chaos-Tage" beim G20-Gipfel in Hamburg: 476 verletzte Beamte, 37 Haftbefehle gegen Verdächtige.Vergrößern des BildesPolizeibilanz der "Chaos-Tage" beim G20-Gipfel in Hamburg: 476 verletzte Beamte, 37 Haftbefehle gegen Verdächtige. (Quelle: Axel Heimken/dpa-bilder)
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Nach den Ausschreitungen beim G20-Gipfel zieht Hamburg Bilanz. Bürgermeister Olaf Scholz verurteilt die "Partylaune", in der Flaschen auf Polizisten geworfen wurden. Derweil loten Hamburg und der Bund nun rasche Hilfen und Entschädigungen für die Krawallopfer aus.

Trotz langer Vorbereitungen auf den G20-Gipfel in Hamburg sind die Sicherheitsbehörden von der Brutalität der Proteste überrascht worden. Man habe es "mit skrupellosen Gewaltakten von Kriminellen" zu tun gehabt "die wir in dieser konkreten Form nicht an jeder Stelle vorhergesehen haben. Und die - glaube ich - auch niemand vorhersehen konnte", sagte Innensenator Andy Grote (SPD).

Hamburgs Regierungschef Olaf Scholz räumte ein, dass es nicht gelungen sei, so für die Sicherheit zu sorgen, wie man sich das vorgestellt habe. "Das erschreckt - jeden, mich auch. Das bedrückt - jeden, mich auch." Der SPD-Politiker ergänzte: "Wir haben schlimme Bilder gesehen. Und diesen schlimmen Bildern liegen schlimme Taten zugrunde."

In "Partylaune" Flaschen auf Polizeibeamte geworfen

Scholz zeigte sich betroffen, dass sich über den Kreis der brutalen Gewalttäter hinaus viele Menschen an den Krawallen beteiligt hätten. Man habe erlebt, "dass es ganz viele gibt, die dann auf dieser Welle mitgeritten sind". Sie hätten offenbar in einer "Partylaune" Flaschen auf Polizeibeamte geworfen, Geschäfte zerstört und geplündert. "Das ist eine Verrohung, die ich völlig inakzeptabel finde, und gegen die wir uns gemeinsam stellen sollten."

Polizeipräsident Ralf Martin Meyer wies aber auch darauf hin, dass es bei dem bisher größten Einsatz der Hamburger Polizei gelungen sei, die Sicherheit des Treffens "mit den zahlreichen Störversuchen" bis zum Schluss zu gewährleisten. Ihn bedrücke jedoch, dass es nicht gelungen sei, Verletzungen der Einsatzkräfte zu vermeiden und den Schutz des Eigentums der Hamburger Bürger umfassend zu gewährleisten.

Mehr als 20.000 Beamte waren laut Polizeipräsident Meyer im Einsatz. Es sei "alles, aber auch wirklich alles Menschenmögliche an Vorkehrungen getroffen" worden. Mit Blick auf den juristischen Streit um Übernachtungscamps für G20-Kritiker betonte Meyer, für die Polizei sei es wichtig gewesen, "keine Schlafstätten für militante Extremisten" in Hamburg zu haben; das sei letztlich aber nicht gelungen. Es sei schwierig, wenn "Täter ohne Bezug zum Gipfel" an unterschiedlichen Stellen der Stadt in einer "Kleingruppentaktik" agierten.

Fast 200 Festnahmen

Bei den Ausschreitungen sind nach Angaben der Sicherheitsbehörden fast 500 Polizisten verletzt worden. 476 Beamte hätten bei den Krawallen Blessuren erlitten, sagte Einsatzleiter Hartmut Dudde. "Darunter Gesichtstreffer durch Pyrotechnik, Fahrrad von der Brücke geworfen, Gehirnerschütterung, Steinbewurf, Flaschenbewurf, Splitter unter dem Visier." Zwei Hubschrauberpiloten seien mit Laserpointern geblendet worden.

Es seien 186 Menschen fest- und 225 Menschen in Gewahrsam genommen worden. Von den Festgenommenen stammten 132 aus Deutschland, acht aus Frankreich und sieben aus Italien. Nach Angaben der Polizei wurden insgesamt 37 Haftbefehle gegen Verdächtige erwirkt.

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Entschädigungen für Opfer geplant

Nach den schweren Krawallen loten Hamburg und der Bund nun rasche Hilfen und Entschädigungen für Opfer der Verwüstungen aus. Die entsprechenden Gespräche haben nach Angaben des Finanzministeriums am Sonntagmorgen begonnen. "Wir werden gemeinsam in den nächsten Tagen eine Lösung erarbeiten, wie den Opfern von Gewalt bei der Beseitigung der Schäden geholfen werden kann", hieß es auf Anfrage.

Art und Umfang der von Kanzlerin Angel Merkel (CDU) und Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) in Aussicht gestellten Hilfen für Vandalismus-Opfer sind noch unklar. Zunächst geht es um eine Bestandsaufnahme. Als schwierig gelten auch Abgrenzungsfragen. Daher ist auch eine Größenordnung der Hilfen derzeit nicht absehbar.

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