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Terrorismus: Verfassungsschutz beobachtet islamistisches Frauen-Netzwerk


Terrorismus
Verfassungsschutz beobachtet islamistisches Frauen-Netzwerk

Von dpa, afp
Aktualisiert am 27.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Eine vollverschleierte Frau im Nikab: Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz beobachtet ein islamistisches Netzwerk von 40 Frauen (Symbolfoto).Vergrößern des BildesEine vollverschleierte Frau im Nikab: Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz beobachtet ein islamistisches Netzwerk von 40 Frauen (Symbolfoto). (Quelle: Boris Roessler)
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Frauen spielen eine immer wichtigere Rolle in der deutschen Salafisten-Szene. Der Verfassungsschutz NRW warnt vor der Entwicklung islamistischer Parallelgesellschaften.

Der Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen hat ein Netzwerk Dutzender islamistischer Frauen im Visier. Sie füllen Lücken in der salafistischen Szene, weil viele männliche Führungspersonen im Zuge einer konsequenten strafrechtlichen Verfolgung in Haft sitzen, sagte Behördenleiter Burkhard Freier der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

"Wir haben in Nordrhein-Westfalen ein sogenanntes Schwesternetzwerk mit 40 Frauen im Blick." Dieses Netzwerk habe ein komplettes salafistisches Programm im Angebot – von der Kindererziehung über das Kochen und die Interpretation von Religionsvorschriften bis zur Hetze gegen "Nichtgläubige". Das Salafistinnen-Netzwerk werbe und missioniere aggressiv im Netz, sagte Freier.

Entstehung "salafistischer Gesellschaftsteile"

Der Salafismus ist eine rückwärtsgewandte, extrem konservative Strömung des Islams. Seine Anhänger beziehen sich ausschließlich auf den Koran, jede Form von Modernisierung lehnen sie ab. Ziel der Salafisten ist die vollständige Umgestaltung von Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach ihrem Regelwerk.

Den Verfassungsschützern zufolge indoktrinieren die Frauen zudem ihre Kinder von klein auf. "Dadurch wird der Salafismus zu einer Familienangelegenheit. Es beginnt etwas zu entstehen, was sehr viel schwerer aufzulösen ist: nämlich salafistische Gesellschaftsteile." Zwar sei nicht jeder Salafist ein Terrorist, sagte Freier der Zeitung. "Aber jeder dschihadistische Terrorist, den wir in den vergangenen Jahren in Europa erlebt haben, kam aus der salafistischen Szene."

Zunehmend Frauen unter Rückkehrern

Auch durch das repressive Vorgehen der Sicherheitsbehörden gegen die salafistische Szene – wie das Verbot der Koran-Verteilaktion "Lies!" – finde nun "immer mehr in Hinterhöfen oder Wohnzimmern statt", fügte Freier hinzu. Zugleich radikalisiere sich die Szene weiter, immer mehr minderjährige Salafisten würden über Gewalt fantasieren. Zudem nehme wegen der militärischen Niederlage der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) die Zahl der Ausreisen nach Syrien und in den Irak ab, während die Zahl der Rückkehrer zunehme. Unter den Rückkehrern seien zunehmend Frauen.

Die Deutsche Presse-Agentur hatte Mitte Dezember aus Geheimdienstkreisen erfahren, dass die Sicherheitsbehörden in Deutschland mehrere Dutzend Frauen und Jugendliche als islamistische Gefährder einstufen – und ihnen damit potenziell einen Terrorakt zutrauen.

Quellen und weiterführende Links:
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP
- faz.net

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