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Online-Waffenshop: "Migrantenschreck"-Chef Mario Rönsch in Ungarn verhaftet


Waffenhandel und rechte Hetze
"Migrantenschreck"-Betreiber in Ungarn festgenommen

t-online, nsc

Aktualisiert am 28.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Festnahme in Ungarn (Archiv): In den kommenden Wochen soll Mario Rönsch nach Deutschland ausgeliefert werden.Vergrößern des BildesFestnahme in Ungarn (Archiv): In den kommenden Wochen soll Mario Rönsch nach Deutschland ausgeliefert werden. (Quelle: Sven Hoppe/dpa-bilder)
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In Ungarn haben Polizisten den deutschen Betreiber eines Online-Waffenshops festgenommen. Er soll Hunderte Waffen an Kunden in Deutschland verkauft haben, um sie gegen Flüchtlinge zu bewaffnen.

Der Betreiber des Waffen-Onlineshops "Migrantenschreck", Mario Rönsch, ist in Ungarn verhaftet worden. Das berichtet der Rechercheverbund NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung". Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt seit mehr als einem Jahr gegen ihn wegen illegalen Waffenhandels in 193 Fällen. Rönsch soll Waffen an Kunden in Deutschland verkauft haben, um sie gegen Flüchtlinge zu bewaffnen.

Über "Migrantenschreck" vertrieb Rönsch Gewehre, Revolver und Pistolen, die echten Waffen sehr ähnlich sahen. Die Hartgummigeschosse der Waffen können schwere Wunden hinterlassen und Menschen auch töten. In Ungarn sind die Waffen legal erhältlich, in Deutschland jedoch verboten.

Von Ungarn aus verschickte Rönsch mindestens 198 Waffen an Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das berichtet "Zeit Online" und beruft sich auf Kundendaten, die der Redaktion zugeschickt worden waren. Demnach verkaufte Rönsch zwischen Mai 2016 und Januar 2017 Waffen für mehr als 150.000 Euro.

Offenbar auch Betreiber von Hetzportalen

Dann, Anfang 2017, hatte Rönsch seinen Laden abgemeldet. Kurze Zeit später erschien ein neuer Waffenshop mit ähnlichem Namen. Ermittler vermuten, dass dieser auch von Rönsch betrieben werden könnte. Der betrieb mutmaßlich auch zwei weitere, rechtsextreme Portale: "Anonymous.Kollektiv" und "Anonymusnews.ru". Auf diesen waren Verschwörungstheorien, rassistische Falschnachrichten sowie antisemitische Inhalte verbreitet worden.

In der vergangenen Nacht erließ ein Berliner Staatsanwalt einen europäischen Haftbefehl gegen Rönsch. Am frühen Mittwochmorgen wurde er von ungarischen Polizisten verhaftet. Dabei war auch eine Finanzfahnderin sowie zwei Polizisten des Berliner Landeskriminalamts. Sie sollen später in einem deutschen Ermittlungsverfahren als Zeugen aussagen. Wann Rönsch nach Deutschland ausgeliefert wird, ist unklar. Nach europäischem Recht müsste dies binnen 60 Tagen geschehen.

Ermittelt wird auch gegen jene Menschen, die via "Migrantenschreck" Waffen bestellten. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte bereits Anfang vergangenen Jahres mehrere Wohnungen von "Migrantenschreck"-Kunden durchsuchen lassen. Dabei waren unter anderem Gewehre und Revolver gefunden worden. Es laufen derzeit mehrere Ermittlungsverfahren – unter den Beschuldigten sind Rentner, Ärzte und ehemalige Polizisten.

Verwendete Quellen
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