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Grünen-Chefin Baerbock zur Corona-Krise: "Es kann so nicht weitergehen"


Grünen-Chefin zu Corona-Krise
"Es kann so nicht weitergehen"


Aktualisiert am 09.05.2020Lesedauer: 2 Min.
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Annalena Baerbock: Die Grünen-Chefin will die Kinderbetreuung in der Corona-Krise wieder ganz oben auf die Tagesordnung bringen.Vergrößern des Bildes
Annalena Baerbock: Die Grünen-Chefin will die Kinderbetreuung in der Corona-Krise wieder ganz oben auf die Tagesordnung bringen. (Quelle: Reiner Zensen/imago-images-bilder)

Die Fußball-Bundesliga startet wieder, Schüler und Kita-Kinder sitzen hingegen oft noch Zuhause. Für die Grünen-Chefin Annalena Baerbock ein Unding. Sie warnt vor massiven Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Grünen-Chefin Annalena Baerbock fordert deutlich mehr Anstrengungen, um Bildung und Kinderbetreuung in der Corona-Krise zu gewährleisten. "Jedes Kind in Deutschland sollte noch im Mai in die Schule oder Kita dürfen, zumindest stundenweise oder tageweise in Kleingruppen", sagt Baerbock zu t-online.de. "Dafür hätten längst die Voraussetzungen geschaffen werden müssen."

Millionen Eltern hätten noch immer keine Klarheit, wann ihre Kinder wieder in die Kita oder in die Schule gingen, kritisiert Baerbock. Der Unterricht an vielen Schulen ist nach wochenlangen Komplettschließungen zwar eingeschränkt wieder angelaufen und soll bis zum Sommer auf immer mehr Klassen ausgeweitet werden. Doch ein Normalbetrieb ist nicht in Sicht. In Kitas wird schrittweise die Notbetreuung ausgeweitet, aber in den meisten Bundesländern ist noch unklar, wann wieder alle Kinder betreut werden können.

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"Die Ausweitung der Notbetreuung in Kitas war gut, aber sie reicht nicht", kritisiert Baerbock. "Schon jetzt gibt es vielerorts zu wenig Notbetreuungsplätze." Und auch die Kinder, deren Eltern nicht systemrelevant seien, hätten ein Recht auf Bildung und staatliche Fürsorge.

"Schutzkleidung und Testkapazitäten gehören an Kitas und Grundschulen, damit sie so – ähnlich wie in Dänemark – für alle wieder öffnen", fordert die Grünen-Chefin. Auch mehr Geld sieht Baerbock als wichtige Voraussetzung an. Der Bund müsse aus dem Sozialbudget einen Fonds zur Verfügung stellen, damit Kitas und Schulen mehr Personal einstellen können, um Ausfälle auszugleichen und Kleingruppen zu ermöglichen. "Die Frage der Kinderbetreuung gehört ganz oben auf die Tagesordnung."

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Das Prinzip: "Mutti macht das schon irgendwie"

Die Grünen-Chefin fürchtet, dass die Corona-Krise alte Rollenmuster in der Gesellschaft aufleben lässt. "Bei allen Corona-Maßnahmen wurde unausgesprochen vorausgesetzt, dass Mutti das irgendwie schon macht: dass Frauen zu Hause bleiben, Kinderbetreuung, Homeoffice, Home-Schooling und Hausarbeit übernehmen, und das offenbar bis ultimo", sagt Baerbock.

"Blumen am Muttertag sind wunderbar, aber dazu brauchen wir bitte eine harte Debatte über die Belastung von Familien und gerade Müttern in der Corona-Zeit", fordert die Grünen-Chefin. "Das Versprechen, dass Familie und Beruf miteinander vereinbar sind, scheint von einem Tag auf den anderen zerplatzt zu sein." Kinderbetreuung sei wieder reine Privatsache. "Was droht, ist ein Rückfall in alte Rollenmuster."

Angesichts der Herausforderungen im Kampf gegen das Coronavirus sei das zwar schwierig, gesteht Baerbock ein. "Aber es kann so nicht weitergehen", sagt sie. "Ansonsten gehen Familien kaputt, Kinder zerbrechen am Druck und die Zukunft der Wirtschaft steht dauerhaft auf dem Spiel."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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