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Tönnies, Westfleisch, Wiesenhof: Die größten Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen


Tausende Corona-Fälle
Immer wieder Schlachthöfe: Die größten Ausbrüche

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

26.06.2020Lesedauer: 2 Min.
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Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen: Das sind die größten Fälle in Deutschland.Vergrößern des Bildes
Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen: Das sind die größten Fälle in Deutschland. (Quelle: Imago/Google Maps, Montage: t-online.de)

Mehr als 2.700 Beschäftigte in Schlachthöfen und fleischverarbeitenden Betrieben haben sich bisher mit dem Coronavirus infiziert. t-online.de zeigt, wann wo die größten Ausbrüche waren.

Seit dem ersten größeren Corona-Fall in Deutschland bei Müller Fleisch im baden-württembergischen Birkenfeld sind bei größeren Ausbrüchen mehr als 2.700 Mitarbeiter in Schlachtbetrieben positiv getestet worden. Das geht aus einer Auswertung von t-online.de aus öffentlichen Daten hervor.

Mehrfach brachten Reihenuntersuchungen Ausbrüche ans Licht. Sie sind aber noch nicht überall Standard. Fälle mit vereinzelten Infizierten sind in die Auswertung nicht eingeflossen.

Bei der Suche nach dem Virus gehen die Länder unterschiedlich vor: Nordrhein-Westfalen, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben standardmäßig Reihenuntersuchungen in den großen Betrieben eingeführt. Die Branchenriesen gehen zum Teil bereits viel weiter: Westfleisch kündigte am Freitag an, nun wöchentliche Tests aller 5.000 Mitarbeiter in der Produktion durch tägliche zu ersetzen.

Stuttgarter Landesregierung uneins

In Baden-Württemberg gibt es um Reihentests Uneinigkeit in der Landesregierung. Das von dem Grünen Manfred Lucha geführte Sozialministerium hält sie nicht für nötig. Der für ländlichen Raum und Verbraucherschutz zuständige Minister Peter Hauk (CDU) fordert sie – ebenso wie die SPD-Opposition, wie der SWR berichtet.

Die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing (SPD) will im Land nach dem Ausbruch bei Tönnies in sechs Großbetrieben mit Gemeinschaftsunterkünften Reihenuntersuchungen durchführen.

In den anderen Bundesländern waren jeweils größere Ausbrüche vielfach der Auslöser, die Mitarbeiter in allen größeren Betrieben zu untersuchen. So hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) nach dem ersten Fall im Land mit vielen Infizierten bei Westfleisch in Coesfeld angeordnet, dass Beschäftigte aller 35 Großschlachtereien in Nordrhein-Westfalen getestet werden. Als in Coesfeld gerade alle Mitarbeiter ein zweites Mal bei der Reihenuntersuchung getestet wurden, war kein einziger positiver Fall darunter.

In Bochum zwei Schließungen nach Reihentests

Die Massentests haben in einigen Fällen zur Entdeckung mehrerer Dutzend Infizierter geführt. Viele Infizierte in Schlachthöfen waren zuvor symptomfrei oder hatten nur leichte Beschwerden. In Bochum haben diese Reihentests bereits zwei Mal zur Schließung des Schlachthofs geführt.

Das zeigt auch die gestiegene Vorsicht: Beim zweiten Fall in dieser Woche hatten zwei erste positive Tests zur Schließung geführt. Nachdem alle weiteren Tests negativ ausfielen, konnte der Betrieb nach zwei Tagen wieder öffnen.

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Die Häufung von Ansteckungen in einem Wiesenhof-Betrieb im Landkreis Straubing-Bogen hatte etwa dazu geführt, dass Bayern 6.407 Arbeiter auf 51 bayerischen Schlachthöfen aufs Sars-Cov-2-Virus untersuchen ließ. Dabei waren 110 Testergebnisse positiv, größere Ausbrüche konnten so möglicherweise frühzeitig verhindert und Infektionsketten unterbrochen werden. Inzwischen gibt es auch dort eine neue Runde von Massentests.

Niedersachsen hatte zunächst rund 10.000 Reihenuntersuchungen nach einem Ausbruch in Dissen (Landkreis Osnabrück) angeordnet, der durch Reihentests ans Licht gekommen war. Dort waren in einem Sauenzerlegebetrieb zunächst 92 der rund 250 Mitarbeiter positiv getestet worden. Schleswig-Holstein hatte einem Ausbruch in Bad Bramstedt zum Anlass für Massentests in allen sechs großen Schlachthöfen im Land genommen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der dpa
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