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CDU will "Querdenken"-Redner Martin Heipertz ausschließen


Vor Impfungen gewarnt
CDU will ihren "Querdenken"-Redner ausschließen

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 24.03.2021Lesedauer: 2 Min.
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Rede vor "Querdenkern": Martin Heipertz bei seinem Auftritt in Kassel.Vergrößern des Bildes
Rede vor "Querdenkern": Martin Heipertz bei seinem Auftritt in Kassel. (Quelle: Screenshot YouTube/ Dr. Martin Heipertz)

Er warnte als Redner bei "Querdenkern" mit einer fundamentalistischen Begründung vor dem Impfen: Für den Frankfurter CDU-Politiker Martin Heipertz soll sein Auftritt in Kassel nun Folgen haben.

Die CDU Frankfurt will ihr Mitglied Martin Heipertz wegen seiner Rede bei der Demo der "Querdenker"-Szene in Kassel aus der Partei werfen. Der Kreisvorstand hat ein Parteiausschlussverfahren gegen den früheren Vertrauten von Wolfgang Schäuble auf den Weg gebracht. "Mit solche verqueren Ideen gehört er nicht in die Partei", erklärte Frankfurts CDU-Vorsitzender Jan Schneider.

Durch die Berichterstattung von t-online war bekannt geworden, was Heipertz vor den "Querdenkern" gesagt hatte: Er befürchte, dass Gott Deutschland strafe, um der CDU willen. Und: Christen könnten sich nicht impfen lassen, weil alle Impfstoffe mit Abtreibungen zu tun hätten. Das ist eine Position in fundamentalistischen christlichen Kreisen, der der Vatikan widersprochen hat. Heipertz erklärte t-online, der Vatikan könne auch irren.

"Gehört eher zum Arzt"

Sein Auftritt hatte zu heftiger Kritik geführt und die CDU unter Druck gesetzt, sich zu positionieren. Frankfurts CDU-Chef Schneider meldete sich prompt: Offener politischer Diskurs gehöre zu den Stärken in der CDU. "Aber wer mit Querdenkern, Corona-Leugnern und anderen Verschwörungstheoretikern gemeinsame Sache macht, wer diese Krankheit mit einer göttlichen Strafe gleichsetzt und gegen Impfstoffe wettert, der hat in der Christlich Demokratischen Union nichts zu suchen." Noch deutlicher wurde er gegenüber der "Frankfurter Rundschau": Heipertz gehöre "nicht in unsere Partei", sondern "eher zum Arzt".

Heipertz hatte in seiner Rede schon angedeutet, dass er mit Konsequenzen rechne. "Und wenn sie mich in der CDU rausschmeißen, dann werde ich trotzdem Wege finden." Er sei kein Corona-Leugner. Er kämpfe für die Freiheit und die bürgerlichen Rechte. Er hatte sich als "CDU-Mitglied seit 25 Jahren" vorgestellt, war dafür zunächst ausgebuht und nach seiner Rede beklatscht worden.

Der 44-Jährige hat keine Funktion in der Partei, hatte sich aber im Februar zum zweiten Mal erfolglos zur Wahl für eine Bundestagskandidatur in der CDU gestellt. Dabei hatte er noch den schleppenden Verlauf des Impfens kritisiert.

Grüner nach Rauswurf bei Coronaverharmloser-Partei

Der frühere stellvertretende Büroleiter des damaligen Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble war – nach eigenen Angaben wegen seiner Kandidatur-Pläne – im vergangenen Jahr von seiner Stelle als Referatsleiter im Finanzministerium nach Frankfurt zur Kreditanstalt für Wiederaufbau gewechselt. Als Vorstandsmitglied der Werteunion Berlin hatte er öffentlich von Koalitionen von CDU und AfD geträumt. Zur AfD wechseln wolle er aber nun nicht, sagte er der "Bild".

Heipertz ist nicht der erste Politiker, der wegen eines Auftritts vor "Querdenkern" Probleme mit seiner Partei bekommt: Im August hatte der Grünen-Lokalpolitiker David Claudio Siber in Berlin gesprochen. Seine Flensburger Fraktion hatte ihn umgehend rausgeworfen, er engagiert sich heute als Bundeskoordinator in einer Partei von Coronaverharmlosern.

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