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Bundeswehr: Kommandeur für Innere Führung muss Posten verlassen


Hintergründe unklar
Bundeswehr-Kommandeur von Aufgaben entbunden

Von dpa, t-online, wan

Aktualisiert am 24.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Bundeswehrangehörige in einer Kaserne (Symbolbild): Jetzt wurde bekannt, dass der Kommandeur für Innere Führung von seinen Aufgaben entbunden wurde.Vergrößern des BildesBundeswehrangehörige in einer Kaserne (Symbolbild): Jetzt wurde bekannt, dass der Kommandeur für Innere Führung von seinen Aufgaben entbunden wurde. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON/imago images)
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Der Kommandeur für Innere Führung bei der Bundeswehr, Marcus Kurczyk, ist seinen Job los. Er wurde überraschend von seinen Aufgaben entbunden.

Überraschende Ankündigung von der Bundeswehr: Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung, Generalmajor Marcus Kurczyk, ist vorläufig von seinen Aufgaben entbunden worden. Die Entscheidung sei von Generalinspekteur Carsten Breuer getroffen worden. Das teilte das Verteidigungsministerium am Samstag in Berlin mit.

Die Hintergründe für diesen Schritt sind unklar, weitere Details wurden nicht genannt. Auch auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP hielt man sich bedeckt. Zu Personalentscheidungen mache das Ministerium generell keine Angaben, sagte ein Sprecher.

Der 58-jährige Kurczyk hatte den Posten in Koblenz erst im vergangenen Jahr übernommen. Zuvor war er Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin gewesen. Seine Karriere begann laut offiziellem Lebenslauf 1983 mit der Grundausbildung, ein Jahr später machte er seinen Offizierslehrgang. Kurczyk studierte an der Universität der Bundeswehr Pädagogik und arbeitete sich später in den Rängen nach oben. So war er Dezernatsleiter beim Luftwaffenamt, Referent Grundsatz Personal und Reservisten und führte deutsche Kräfte in Kabul.

Video mit Kurczyk verschwindet von Webseite

Noch vor zwei Tagen hatte die Bundeswehr in ihrer Videoreihe "Nachgefragt" ein Gespräch mit Kurczyk zu Fragen der inneren Führung und der Bedeutung von Befehlen und Gehorsam veröffentlicht. Jetzt ist das Video auf den Seiten der Bundeswehr nicht mehr erreichbar, der Beitrag wurde offenbar gelöscht. Das Gespräch soll bereits im Juli aufgezeichnet worden sein. Im Internet gibt es noch die Audiospur. Kurczyk geht dabei unter anderem auf Befehle und die Kultur innerhalb der Bundeswehr ein. "Ein Befehl muss auch rechtlichen Forderungen entsprechen", sagte der General. Er deutete außerdem an, dass Befehle ein Weg seien, der den Untergebenen gegeben werde. Diese hätten die Freiheit, diesen abzuändern oder zu diskutieren. Ihm selber sei das allerdings nie passiert.

Im März hatte sich Kurczyk zu Fragen der Rekrutierung geäußert, nachdem die Bewerberzahlen immer weiter gesunken waren. Er hatte dem "Spiege"l gesagt: "Wir müssen uns von der Erwartungshaltung verabschieden, dass ausschließlich fitte, leistungsfähige, junge Menschen kommen, die ich vom ersten Tag an robust anpacken und am dritten Tag über eine Hindernisbahn schicken kann."

Aufsehen wegen Äußerung über Klimakleber

Außerdem zeigte er Verständnis für Aktionen der "Letzten Generation". "Nehmen Sie die vielen jungen Menschen, die sich aus Überzeugung auf den Straßen festkleben und sagen, wir sind die letzte Generation, und wenn wir jetzt nichts tun, geht die Erde kaputt. Das ist doch sensationell", wird der 58-Jährige zitiert.

Das Zentrum Innere Führung bildet militärische Führungskräfte in Lehrgängen zur Führungskultur der Streitkräfte und zu den ethischen Grundlagen des Soldatenberufes aus und weiter.

Der Chef des Stabes im Zentrum Innere Führung, Thomas Berger, wird laut der Mitteilung die Aufgaben des Kommandeurs bis auf Weiteres übernehmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • ivoox: "#74 Nachgefragt: Befehl und Gehorsam – Innere Führung, was ist das?" (Abgerufen am 24. September 2023)
  • spiegel.de: ""Keiner will gern andere Menschen erschießen"
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