Streit um Flüchtlingspolitik Magdeburger OB tritt aus SPD aus
Im Streit um die Flüchtlingspolitik ist Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper aus der SPD ausgetreten. "Ich bin nicht bereit, mir den Mund verbieten zu lassen", sagte der Politiker der "Magdeburger Volksstimme".
Auch nach seinem Parteiaustritt will Trümper weiter Oberbürgermeister bleiben. Er war erst im Frühjahr für weitere sieben Jahre im Amt bestätigt worden. Den Eintritt in eine andere Partei schloss der 60-Jährige aus.
Trümper kritisierte Landesspitze der Partei
Der Sprecher der SPD Sachsen-Anhalt, Martin Krems-Möbbeck, bestätigte den Parteiaustritt. Der Kommunalpolitiker - seit 2001 im Amt - hatte sich zuletzt für eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen ausgesprochen und Äußerungen der SPD-Landesspitze zu dem Thema als realitätsfern kritisiert.
SPD-Stadtchef Falko Grube erklärte auf seiner Facebook-Seite, Trümper habe ihm gegenüber den Austritt mit unterschiedlichen Auffassungen innerhalb der Partei zur Flüchtlingspolitik begründet.
Mit Aussagen angeeckt
Der Oberbürgermeister selbst sagte der "Magdeburger Volksstimme", SPD-Landes- und Fraktionschefin Katrin Budde habe ihm gesagt, dass er mit seinen Äußerungen zur Flüchtlingspolitik sowohl der SPD als auch ihr als Spitzenkandidatin für die nächste Landtagswahl schade. Um Schaden von der SPD abzuhalten, trete er aus, sagte Trümper der Zeitung. Der 60-jährige Trümper gehörte der SPD seit 1990 an.