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Diese Grünen habe beste Chancen auf den Parteivorsitz


Neuwahl im Januar
Diese Grünen habe beste Chancen auf den Parteivorsitz

Von afp
13.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Ricarda Lang: Die 27-Jährige blickt bereits auf eine erfolgreiche Parteikarriere zurück.Vergrößern des BildesRicarda Lang: Die 27-Jährige blickt bereits auf eine erfolgreiche Parteikarriere zurück. (Quelle: Felix Zahn/imago-images-bilder)
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Annalena Baerbock und Robert Habeck sind ins Kabinett von Olaf Scholz gewechselt, damit werden an der Grünenspitze zwei Stellen frei. Bislang haben zwei Parteimitglieder Interesse angemeldet.

Die Grünen stehen vor einem Wechsel an der Parteispitze: Annalena Baerbock und Robert Habeck geben wegen der Übernahme von Ministerämtern die Grünen-Führung ab. Die neue Doppelspitze könnte aus Ricarda Lang und Omid Nouripour bestehen. Nach Nouripour erklärte nun auch Lang ihre Kandidatur. Gewählt wird auf einem Parteitag Ende Januar.

Die 27-Jährige Lang blickt bereits auf eine erfolgreiche Parteikarriere zurück. Im November 2019 wurde sie stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Seit der diesjährigen Bundestagswahl sitzt sie zudem im Parlament. Geboren 1994 in Filderstadt in Baden-Württemberg, trat Lang mit 18 Jahren in die Partei ein. Ein 2012 begonnenes Jurastudium schloss sie nicht ab. Von 2017 bis 2019 war Lang Vorsitzende der Grünen Jugend.

"Stehe für Gerechtigkeit"

Als Parteivize macht sie sich insbesondere für die Themen Feminismus, Vielfalt und Strategien gegen Rechts stark. Daneben engagiert sie sich in der Gesundheits- und Pflegepolitik. Soziale Gerechtigkeit, verbunden mit dem Klimaschutz, ist ein weiterer Schwerpunkt der Frau, die bei einer alleinerziehenden Mutter aufwuchs. Deren Erfahrungen als Sozialarbeiterin in einem Frauenhaus hätten sie bewogen, in die Politik zu gehen.

"Ich stehe für Gerechtigkeit", sagt Lang jetzt den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (RND). Es gehe ihr darum, "dass es Menschen wie meine Mutter in Zukunft leichter haben". Egal zu welchem Thema – die Auftritte der redegewandten Grünen-Politikerin sind immer engagiert und kämpferisch.

Im Netz angefeindet

Ihr offensives Auftreten bringt Lang viel Gegenwind in den sozialen Medien ein, viele Kommentare zielen in den persönlichen Bereich. Das Ziel sei es, Frauen mundtot zu machen, sagte die Grünen-Politikerin im vergangenen Sommer. Sie habe mit Gegenwind "überhaupt kein Problem, solange er nicht in Hass und Hetze umschlägt", betont sie. Entsprechende Kommentare würden zur Anzeige gebracht.

Als Grünen-Vorsitzende will Lang, die dem linken Parteiflügel zugerechnet wird, "die ganze Partei zusammenhalten". Den RND-Zeitungen sagte sie: "Man ist immer Vorsitzende für die gesamte Partei, nicht für einen Teil."

Omid Nouripour: Grüne zur "führenden Kraft der linken Mitte" machen

Der 46-Jährige machte sich bisher vor allem als Außenpolitiker einen Namen. Der zum Realo-Lager zählende Nouripour sieht bei den Grünen aktuell eine Mischung aus Euphorie und Aufbruchsstimmung, aber auch Enttäuschung über das hinter den Erwartungen zurückgebliebene Ergebnis bei der Bundestagswahl. Als Parteichef will er dies aufarbeiten und die Grünen zur "führenden Kraft der linken Mitte in Deutschland" machen, wie Nouripour kürzlich im Deutschlandfunk sagte.

Der künftige Parteivorstand habe eine "Scharnierfunktion" zwischen der Basis und den an der Bundesregierung beteiligten Grünen. Zu den aktuellen außenpolitischen Krisen meldet sich Nouripour eifrig zu Wort. So forderte er, Deutschland solle sich dem diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking anschließen. Als Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) im November mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko telefonierte, sprach Nouripour von einem "verheerenden Signal".

Nouripour ist Fan von Eintracht Frankfurt

In der iranischen Hauptstadt Teheran geboren kam Nouripour 1988 mit seiner Familie als Dreizehnjähriger nach Frankfurt am Main. Sein Studium in Philosophie und Rechtswissenschaft beendete Nouripour ohne Abschluss. Er arbeitete nach eigenen Angaben als selbstständiger Berater, bevor er 2006 als Nachrücker von Joschka Fischer in den Bundestag kam. In der Grünen-Bundestagsfraktion war der Vater eines Kindes für Europa-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik zuständig, Ende 2013 wurde er außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Nouripour ist Fan des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt und Vorsitzender des Eintracht-Fanclubs "bundesAdler" im Bundestag. Auf seiner Homepage wirbt er denn auch doppeldeutig "Für Frieden und Eintracht international". Harmonie und Teamgeist dürften für Nouripour auch als Parteivorsitzender ganz weit oben stehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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