Unbekannte attackieren türkische Botschaft in Berlin

Die türkische Botschaft in Berlin ist Ziel mehrerer kleiner Angriffe geworden. Unbekannte legten Stacheldraht aus und warfen Farbbeutel – in den kurdischen Nationalfarben.

Auf die türkische Botschaft in Berlin-Mitte hat es mehrere kleinere Angriffe gegeben. Zunächst hätten Objektschützer am Dienstagmorgen einen lauten Knall gehört, weil auf der Straße vor dem Gebäude ein Nebeltopf gezündet worden sei, sagte ein Polizeisprecher. Vier dunkel gekleidete Gestalten seien anschließend geflüchtet.

Außerdem seien mehrere Farbbeutel gegen die Fassade der Botschaft geworfen worden. Die verwendeten Farben Rot, Grün und Gelb könnten dabei auf die kurdische Fahne schließen lassen. Ein Taxifahrer habe dann in einem Gebüsch der Tiergartenstraße ein bengalisches Feuer brennen sehen. Auf einem zu der Straße führenden Gehweg sei schließlich Stacheldraht ausgelegt worden.

Zusammenhang mit türkischer Afrin-Offensive?

Inzwischen wurde der Zugang zur Botschaft dem Polizeisprecher zufolge gesperrt. Kriminaltechniker sicherten derzeit Spuren und die Kriminalpolizei ermittele. Danach werde der polizeiliche Staatsschutz die Attacken weiterverfolgen. Im Tagesverlauf wurde ein Bekennerschreiben im Internet veröffentlicht, das von der Polizei geprüft wurde.

Die Türkei kämpft seit fünf Wochen gegen die syrisch-kurdische YPG-Miliz in der nordsyrischen Region Afrin. In Berlin hat es seither immer wieder Proteste gegen das türkische Vorgehen gegeben.