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Hells Angels in Deutschland: Ursprung und Mitglieder der Rocker-Gang


Gefährliche Rockergruppe Hells Angels
Die Abgründe unter der Kutte

Von t-online, lma

Aktualisiert am 26.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Berlin: Ein Hells Angels Motorrad-Korso durch die Hauptstadt im Jahr 2019.Vergrößern des BildesBerlin: Ein Motorrad-Korso der Hells Angels durch die Hauptstadt im Jahr 2019.
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Hells Angels: Der wohl berüchtigste Motorradclub der Welt. Doch wie viel Mafia steckt wirklich unter den Kutten? Ein Überblick.

Ihre Tanks glänzen in der untergehenden Abendsonne, das Blubbern ihrer Motoren ist schon von weitem zu hören, ihren schwarzen Kutten versinnbildlichen ihre Gemeinschaft: Dieses Bild dürften viele im Kopf haben, wenn sie an sogenannte Rockerclubs denken.

Auch auf deutschen Straßen zeigt sich immer wieder ein solches Bild. Einer ihrer berühmtesten Vertreter sind die Hells Angels – der wohl größte Motorradclub der Welt. Sie selbst stilisieren sich gern als einen harmlosen Club, der gern draußen auf Zweirädern unterwegs ist. Doch in Wahrheit sind die Hells Angels oft im Mittelpunkt von kriminellen Machenschaften. t-online gibt einen Überblick über die Gruppe.

Wo kommen die Hells Angels her?

Die Hells Angels wurden 1948 in Kalifornien, USA, gegründet. Ursprünglich bestand die Gruppe aus Veteranen des Zweiten Weltkriegs, die eine Leidenschaft für Motorräder teilten. Eine ihrer prägendsten Figuren war der legendäre Ralph "Sonny" Barger. Er genießt noch heute innerhalb der Gruppe Kultstatus.

Die Hells Angels gerieten oft mit dem Gesetz und rivalisierenden Motorradgangs in Konflikt. Solche Vorfälle und das damit verbundene negative Image verstärkten den legendären Ruf der Hells Angels als Gesetzlose.

Was ist über Sonny Barger bekannt?

Sonny Barger wurde am 8. Oktober 1938 in Modesto, Kalifornien, geboren. Als aufsässiger Jugendlicher entdeckte er früh seine Leidenschaft für Motorräder. Im Jahr 1957 gründete er den Oakland-Charter der Hells Angels.

Barger wurde schnell zum Anführer der Hells Angels und soll unter den Bikern für seine charismatische Persönlichkeit, seinen Mut und seine Führungsqualitäten bekannt gewesen sein – so der Mythos. Andere sehen in ihm eher einen Menschenfänger. Unter seiner Führung wuchs die Gang zu einer mächtigen Organisation heran. Er gründete kleinere Untergruppen, immer mehr Männer kamen hinzu. Barger war auch dafür verantwortlich, das Emblem der Hells Angels, den "Death's Head"-Schädel mit Flügeln, zu etablieren, das bis heute weltweit als Symbol der Gang bekannt ist. Es findet sich prominent auf den Kutten der Biker.

In Deutschland gilt seit 2017 ein verschärftes Verbot von Kutten. Während zuvor nur solche Kutten verboten waren, die das Logo einer verbotenen Untergruppe trugen (siehe Tabelle). Sind mittlerweile alle Kutten einer Vereinigung verboten, sobald eine Regionalgruppe dieser verboten wurde.

Was macht sie so gefährlich?

Ihre Rücksichtslosigkeit, ihre Loyalität gegenüber dem Club und ihre Bereitschaft, Gewalt einzusetzen, wenn es um die Verteidigung ihres Besitzes und ihrer Mitglieder geht, haben zu ihrem gefährlichen Ruf beigetragen. Die Hells Angels sind für ihre Verwicklung in organisiertes Verbrechen, Menschenhandel, Drogenhandel und gewaltsame Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Motorradgangs immer wieder in Schlagzeilen weltweit gekommen.

Die Hells Angels organisieren sich in regionalen Untergruppen. In Deutschland sind einige von ihnen, aufgrund krimineller Umtriebe, verboten worden. Die Verbote treffen längst nicht nur die Hells Angels, sondern auch eine Vielzahl anderer Rocker-Vereinigungen, wie die Bandidos, Mongols oder die "United Tribunes".

Diese Regionalclubs der Hells Angels sind in Deutschland verboten:

  • Hells Angels MC Hamburg (Seit 1988)
  • Hells Angels MC Düsseldorf (Seit 2001)
  • Hells Angels MC Borderland mit dem Supporter-Club Commando 81 Borderland (Seit 2011)
  • Hells Angels Frankfurt (Seit 2011)
  • Hells Angels Westend (Seit 2011)
  • Hells Angels MC Flensburg (Seit 2012)
  • Hells Angels MC Kiel (Seit 2012)
  • Hells Angels MC Cologne mit dem Supporter-Club Red Devils MC Cologne (Seit 2012)
  • Hells Angels MC Berlin City (Seit 2012)
  • Hells Angels Bremen (Seit 2013)
  • Hells Angels MC Oder City & Oder City Kurmark (Seit 2013)
  • Hells Angels MC Chapter Göttingen (Seit 2014)
  • Hells Angels MC Bonn (Seit 2016)
  • Hells Angels MC Concrete City mit der Teilorganisation Clan 81 Germany (Seit 2016)

Wie groß sind sie und wo sind sie aktiv?

Die Hells Angels sind weltweit vertreten und haben in vielen Ländern Ableger und sogenannte Charter. Ihre genaue Größe ist schwer zu bestimmen, da die Gang keine öffentlichen Mitgliederlisten führt. Es wird geschätzt, dass weltweit mehrere Tausend Mitglieder zu den Hells Angels gehören. Die Gang ist in Nordamerika, Europa, Australien besonders aktiv, aber auch in anderen Regionen verbreitet.

Was ist über Frank Hanebuth bekannt?

Frank Hanebuth ist ein prominentes Mitglied der Hells Angels und soll einer der führenden Köpfe des deutschen Ablegers gewesen sein. Im Jahr 2013 wurde er in Spanien vorläufig festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Ihm wurde vorgeworfen, als regionaler Chef der Hells Angels eine kriminelle Vereinigung auf Mallorca begründet zu haben. Zudem wurde ihm Geldwäsche, Bedrohung und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Mit knapp zehn Jahren Verzögerung kam es im vergangenen Jahr dann zu einem Prozess in Madrid, Hanebuth wurde freigesprochen. Ursprünglich waren 13 Jahre Haft gefordert worden.

Verwendete Quellen
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