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Erdogan geht gegen Raucher in offenem Fenster von Café vor


Empörter Präsident
Erdogan geht gegen Raucher in Café vor

Von afp
03.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nimmt sein 2009 erlassenes Rauchverbot sehr genau.Vergrößern des BildesDer türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nimmt sein 2009 erlassenes Rauchverbot sehr genau. (Quelle: dpa-bilder)
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Eine Zigarette am falschen Ort - und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sorgt persönlich für das Bußgeld: Als der islamisch-konservative Politiker nach einer Rede in Istanbul mit Entourage durch eine belebte Fußgängerzone im Arbeiterstadtteil Esenler schlenderte, erblickte er in einem offenen, bodentiefen Fenster eines Cafés im ersten Stock einen Mann mit brennender Zigarette, wie ein im Internet veröffentlichtes Video zeigte. "Darauf steht eine Strafe", rief er dem Raucher umgehend zu.

"Wo ist die Polizei?", fragte Erdogan dann den Bürgermeister von Esenler, Tevfik Göksu, der ihn begleitete. Dieser bedachte die Äußerung zunächst mit einem Lächeln, bis er merkte, dass Erdogan es tatsächlich ernst meinte. "Er hat sich unverhohlen unanständig verhalten", legte Erdogan nach. "Dieser schamlose Kerl sitzt dort und raucht weiter, obwohl der Präsident ihm gesagt hat, dass er dies nicht tun soll", beharrte er und nahm auch Bezug auf den Islam: "Wir sind im Monat Muharram, um Gottes willen."

Der Istanbuler Bürgermeister Kadir Topbas versuchte zu beruhigen und schlug vor, der Raucher solle versprechen, nicht mehr am falschen Ort zu rauchen. Erdogan jedoch beharrte darauf, dass er bestraft werden müsse, woraufhin die Polizei gerufen wurde. Wie türkische Medien später berichteten, wurde der Raucher mit einem Bußgeld von umgerechnet etwa 30 Euro belegt.

Erdogan hasst Tabak und Rauch

Erdogans Regierung hatte im Jahr 2009 ein Rauchverbot für öffentliche Gebäude, Cafés, Bars und Restaurants erlassen. Erdogan selbst hasst Tabak und Rauch erklärtermaßen. Einst sagte er, die Gefahr, die vom Rauchen ausgehe, sei "größer als die Bedrohung durch den Terrorismus".

Kritiker bemängeln, dass Erdogan entsprechende Entscheidungen oft mit religiösen Motiven begründet. Sie fürchten eine fortschreitende Islamisierung der Türkei, die laut Verfassung ein säkularer Staat ist.

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