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Trauer um Luise in Freudenberg – Geistlicher spricht über Tatverdächtige


Gottesdienst in Freudenberg
Trauer um Luise – Geistlicher spricht über Tatverdächtige

Von dpa
Aktualisiert am 19.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Die Evangelische Kirche in Freudenberg: In einem Gottesdienst wird hier der getöteten Luise gedacht.Vergrößern des BildesDie Evangelische Kirche in Freudenberg: In einem Gottesdienst wird hier der getöteten Luise gedacht. (Quelle: Bernd Thissen/FUNKE Foto Services/imago images)
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Der Schock nach dem Tod der zwölfjährigen Luise sitzt tief. Im Gottesdienst in Freudenberg gedachten die Bürgermeisterin und der Superintendent des Mädchens.

Abschied von der getöteten zwölfjährigen Luise aus Freudenberg: In der kleinen Stadt im Siegerland stand der Gottesdienst in der Evangelischen Kirche ganz im Zeichen der Trauer um das Mädchen. "Trauer und Fassungslosigkeit liegen wie eine tonnenschwere Last auf unserer Stadt", sagte die Bürgermeisterin von Freudenberg, Nicole Reschke. "Wir sind in unserem Schmerz vereint mit den Angehörigen von Luise."

Zugleich fragte die Bürgermeisterin: "Ist unser Zusammenhalt in Freudenberg stark genug, all das auszuhalten?" Man müsse zusammenstehen, auch gegen "Hetze und aggressives Besserwissen" von außen, appellierte die Kommunalpolitikerin und mahnte: "Verurteilen wir nicht voreilig!" Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen hatten die Gewalttat gestanden.

"Luise ist tot. 12-jährig. Ein Kind noch"

Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen, Peter-Thomas Stuberg, sagte in seiner Predigt: "Wir sind sprachlos, fassungslos, erschüttert." Unerklärlich und unfassbar bleibe das, was passiert ist. "Luise ist tot. 12-jährig. Ein Kind noch." Das alleine sei schon schwer zu ertragen, sagte Stuberg.

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Noch schwerer wiege es, dass zwei Gleichaltrige die Tat begangen haben sollen. "Selbst auch noch Kinder". Er sagte weiter: "Wir ringen alle immer noch um Worte und ehrlich: auch um Fassung." Es sei normal, dass nun nach Antworten gesucht werde. Das, was aber wirklich passiert sei, werde verborgen bleiben. "Aus gutem Grund", fügt er hinzu, "es geht um Kinder." Stuberg warnte vor "leichtfertigen Kommentaren und allzu schnellen Urteilen". Es verbiete sich, dass Menschen in den sozialen Medien "Steine werfen" – zwar nur digital, aber mit der Absicht zu verletzten, betonte Stuberg.

"Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg"

Die Kirche in Freudenberg ist seit einer Woche fast dauerhaft geöffnet, um Menschen zu ermöglichen, dort still zu trauern und zu beten. Ministerpräsident Hendrik Wüst kam am Samstag in die Kirche, um sich in ein dort ausliegendes Kondolenzbuch einzutragen. Der NRW-Regierungschef sprach auch kurz mit vier Seelsorgerinnen und Seelsorgern und bedankte sich für ihren Einsatz. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte sich der CDU-Politiker über den Tod des Mädchens bestürzt gezeigt. "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg."

Stuberg wies während des Gottesdienstes darauf hin, dass es sich nicht um die zentrale Gedenkfeier für Luise handele. Diese werde am kommenden Mittwoch in der Kirche stattfinden und dann zugleich übertragen in die Aula der Gesamtschule in Freudenberg. Der Gottesdienst am Sonntag solle helfen, aus der Sprachlosigkeit herauszukommen und der Trauer Ausdruck zu verleihen.

Gedenken im "engen, persönlichen Kreis"

In einer am Samstag in der "Siegener Zeitung" veröffentlichten Traueranzeige hieß es, alle, die an der Gedenkfeier teilnehmen möchten, seien am Mittwoch in die Esther-Bejarano-Gesamtschule eingeladen. "Es gibt keine Worte, um das Unbegreifliche zu begreifen. Für uns steht die Welt still", steht neben einem Foto des Mädchens.

Das Gedenken wird der Anzeige zufolge am 22. März um 18 Uhr "im engen persönlichen Kreis" in der Evangelischen Kirche in Freudenberg begangen. Von dort aus wird es als Audiostream in die Schule übertragen. "Wir bitten sehr um Verständnis, dass die Familie und Freunde Luise dort in Ruhe auf ihrer letzten Reise begleiten möchten." Ein Polizeisprecher sagte, man wolle mit einem Einsatz an der Kirche dafür sorgen, dass die Trauerfeier nicht gestört werde.

Mutmaßliche Täterinnen sind noch nicht schuldfähig

Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen sollen Luise mit mehreren Messerstichen nach bisher bekanntgegebenen Erkenntnissen am Samstag, 11. März, in einem abgelegenen Wald an der Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit mehreren Messerstichen getötet haben. In der Traueranzeige ist bei Luises Lebensdaten der 12.3.2023 als Todestag angegeben.

Polizei und Staatsanwaltschaft halten sich in dem Fall mit Informationen zum Hintergrund, zu den mutmaßlichen Täterinnen und möglichen Motiven sehr bedeckt und verweisen auf den Persönlichkeitsschutz. Die Mädchen sind wegen ihres Kindesalters noch nicht schuldfähig und können nicht vor Gericht gestellt werden.

Verwendete Quellen
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