Silvio Berlusconi hat die Intensivstation verlassen

Seit Anfang April ist Italiens Ex-Ministerpräsident Berlusconi im Krankenhaus. Nun durfte der derzeitige Minister die Intensivstation verlassen.

In Italien hat Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi die Intensivstation einer Mailänder Klinik wieder verlassen. Der 86-jährige Medienunternehmer und Vorsitzende der Regierungspartei Forza Italia bleibt aber in dem Krankenhaus San Raffaele. Er werde nun auf einer normalen Station weiter behandelt, bestätigten seine Ärzte am Montag. Sein "klinischer Zustand" und die "Antwort auf die Behandlung" hätten die Verlegung möglich gemacht, hieß es.

Zuvor hatte die Zeitung "Corriere della Sera" entsprechend berichtet. Berlusconi war am 5. April in die Klinik eingeliefert worden, nachdem er über Atemprobleme geklagt hatte. Die Ärzte stellten einen Lungeninfekt fest und gaben eine Leukämie-Erkrankung bekannt.

Zwischenzeitlich gab es Spekulationen, sein Leben sei in Gefahr. Aus dem Krankenhaus heraus hatte er der Tageszeitung "Il Giornale" ein Interview gegeben, in dem er sich zuversichtlich äußerte, dass er die Krankheit besiegen wird. In den vergangenen Tagen hatten auch seine Ärzte über eine Verbesserung des Gesundheitszustands ihres prominenten Patienten informiert.

Klinikaufenthalte nach Corona-Infektion

Über Berlusconis Gesundheitszustand hatte es in den vergangenen Jahren zunehmend Sorgen gegeben. So wurde der Milliardär 2016 am Herzen operiert, litt an Prostatakrebs und wurde wiederholt in Kliniken eingeliefert, nachdem er sich 2020 mit dem Corona-Virus infiziert hatte.

Experten zufolge ist unklar, wer Berlusconi als Chef der Partei Forza Italia nachfolgen könnte, die zur Regierungskoalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gehört. Berlusconi war 1994 in die Politik gegangen. Er war im Verlauf der Jahre vier mal italienischer Ministerpräsident. Seit den Wahlen im vergangenen September ist er Senator.

Vor seiner Karriere in der Politik hatte Berlusconi mit dem Aufbau des größten Fernsehimperiums in Italien begonnen. Die Mediengruppe MFE ist Großaktionärin bei ProSieben-Sat.1 und wird von Berlusconis Familie geführt.