Zwei Bergsteigerinnen bei Rekordversuch am Shishapangma verunglückt

Zwei Bergsteigerinnen wollten als erst US-Amerikanerinnen alle 8.000er besteigen. Doch kurz vor ihrem Ziel kamen beide ums Leben.

Zwei amerikanische Extrembergsteigerinnen wurden bei einem Rekordversuch von Lawinen erfasst. Gina Marie Rzucidlo und Anna Gutu, wetteiferten darum, die erste Amerikanerin zu werden, die alle 14 8.000er-Gipfel der Erde bestiegen hat.

Die beiden hatten schon 13 der 14 bezwungen, nur noch der Shishapangma in Tibet fehlte. Mit 8.027 Metern ist der Shishapangma der kleinste der 8.000er. Die Beiden waren in getrennten Gruppen auf dem Weg zum Gipfel, als 80 Meter vor dem Ziel Gutu und ihr Sherpa von einer Lawine erfasst wurden.

Trotz der Lawine, die Gutu in den Tod gerissen hatte, beschloss Rzucidlo, die sich ein paar hundert Meter hinter Gutu, an einer anderen Seite des Bergs hinauf kämpfte, weiterzumachen. Doch plötzlich löste eine weitere Lawine und erfasste sie und ihren Sherpa.

Chinesische Regierung weigerte sich Helikopter zuschicken

Zuerst gab es Hoffnungen, dass Rzucidlo und ihr Sherpa die Lawine vielleicht überlebt haben könnten. Doch die chinesische Regierung verweigerte eine Suchmission per Helikopter aufgrund der schlechten Wetterbedingungen und erklärte die beiden wenig später für Tod. Erst im Frühling werde es eine offizielle Suche nach den Leichen geben, erklärte die chinesische Regierung weiter. Der Berg wurde nach dem Unglück vorübergehend für weitere Besteigungen gesperrt.

Der Shishapangma ist, obwohl er der kleinste der 8.000er ist, nicht ungefährlich.

Erst 2014 waren auch der deutsche Extrembergsteiger Sebastian Haag und sein Kletterpartner Andrea Zambaldi beim Versuch, zwei 8.000er innerhalb von sieben Tagen zu besteigen, durch eine Lawine ums Leben gekommen.