Papst Franziskus bleibt sich treu: Wohnung statt Palast

Der neue Papst bleibt sich treu: Franziskus will im vatikanischen Gästehaus wohnen bleiben und nicht in den Apostolischen Palast ziehen.

Obwohl laut Vatikan die päpstliche Wohnung im Palast inzwischen für den neuen Pontifex hergerichtet ist, hält es Jorge Mario Bergoglio noch im Gästehaus Santa Marta. "Vorerst", hieß es vonseiten des Vatikans. "Wahrscheinlich für immer", mutmaßten renommierte Vatikan-Kenner.

Im Palazzo "hätten 300 Menschen Platz"

Der 76-Jährige bewohnt in der Casa Santa Marta seit seiner Wahl zum Papst die Suite 201. In dem Appartement kann er arbeiten und verfügt außerdem über kleine Privatsalons. Die Räume im Palast werde er etwa für Audienzen und das Angelus-Gebet nutzen, erklärte Vatikansprecher Federico Lombardi.

Medien berichteten, schon bei seinem ersten Betreten des Apostolischen Palastes habe Franziskus ausgerufen, der Palazzo sei ja "riesig", in ihm "hätten 300 Menschen Platz". Italienische Medien werteten die Entscheidung des früher auch als "Kardinal der Armen" bekannten Pontifex als "revolutionär".

Bewusste Bescheidenheit

Franziskus hat seit seiner Wahl am 13. März schon mehrfach Aufsehen erregt mit einer bewusst gewählten Bescheidenheit. So lehnte er etwa an seinem ersten Abend als Pontifex die päpstliche Limousine ab, um gemeinsam mit den Kardinälen in einen Minibus zu steigen.

Der erste Lateinamerikaner und erste Jesuit auf dem Stuhl Petri erklärte zudem wiederholt, er hätte gerne eine "arme Kirche der Armen".