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Angst auf Haiti | Wirbelsturm "Tomas" fegt über die Karibik


Angst auf Haiti
Wirbelsturm "Tomas" fegt über die Karibik

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Auf den Kleinen Antillen hat Hurrikan "Tomas" nicht nur gewaltige Zerstörungen angerichtet, sondern auch zahlreiche Todesopfer gefordert: Auf der Karibikinsel St. Lucia starben mindestens zwölf Menschen. Zwischenzeitlich haben Meteorologen "Tomas" zu einem schwachen Tropensturm heruntergestuft, "allerdings ist die Gefahr längst nicht gebannt", sagte Thomas Sävert von der Meteomedia Unwetterzentrale im Gespräch mit wetter.info. In kurzer Zeit könnte der Wirbelsturm wieder enorm anschwellen und mit voller Wucht auf Haiti prallen.

Die Behörden auf St. Lucia fürchten, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt. "Unglücklicherweise sind einige Menschen immer noch verschüttet", sagte Tourismusminister Allan Chastanet am Dienstag einem örtlichen Radiosender.

100 Millionen Dollar Schäden

"Tomas" war bereits am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde über den südlich von Martinique gelegenen Inselstaat hinweggefegt. Wegen Erdrutschen waren am Dienstag zahlreiche Bewohner noch immer vom Rest der Insel abgeschnitten. Die Behörden gingen von Schäden in Höhe von 100 Millionen Dollar aus.

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Besonders hart hat es auch die Inseln Barbados und Martinique getroffen: "Dort hat der Sturm hunderte Häuser abgedeckt und Bäume abgeknickt", sagte Sävert. Viele Regionen waren überschwemmt, die Strom- und Wasserversorgung zusammengebrochen.
Nach dem Durchzug über die Kleinen Antillen verlor der Hurrikan zunächst an Stärke. Er fegte am Dienstag als tropischer Sturm etwa 570 Kilometer südlich der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince über dem Karibischen Meer.

Höhenwinde rissen Hurrikan auseinander

Dass der Hurrikan plötzlich so viel schwächer geworden ist, war nicht absehbar: "Unerwartet starker Wind in großer Höhe hat den Wirbelsturm geradezu auseinandergerissen", erklärte Sävert. "Direkt über dem Wasser ist das Tiefdruckgebiet des Sturms aber noch intakt." Derzeit rechnen die Meteorologen mit einem baldigen Nachlassen der Höhenwinde - und das mache ein erneutes Anschwellen von "Tomas" zu einem Hurrikan sehr wahrscheinlich.

Laut Vorhersagen könnte "Tomas" allerdings erneut an Stärke zunehmen und am Freitag zunächst auf die Küste Jamaikas und in der Nacht zum Samstag schließlich auch auf Haiti und die Dominikanische Republik treffen.

Starker Regen gefährlicher als der Wind

Selbst wenn "Tomas" nicht mehr wachsen sollte, drohen der Karibikinsel Hispaniola mit Haiti, der Dominikanischen Republik und den umliegenden Inseln enorme Schäden. "Entscheidend für die Zerstörungskraft eines Sturms oder Hurrikans ist nicht nur die Windgeschwindigkeit, sondern auch die Regenmengen, die er mit sich führt", erklärte Sävert.

In den zerklüfteten Gebirgsketten der Inseln drohten dann Erdrutsche und schwere Überschwemmungen. "2004 fegte ein Sturm, schwächer als ein Tropischer Sturm, über Haiti", erinnerte sich Sävert. "Damals starben 3000 Menschen." Nach dem verheerenden Erdbeben in diesem Jahr lebten noch Zehntausende in Zelten und provisorischen Hütten. Diese Menschen seien einem Sturm ohne Schutz ausgeliefert.

Hurrikane folgen Schlag auf Schlag

Die Hurrikansaison begann diese Jahr zunächst sehr zögerlich. Bis zum 20. August hatten sich nur vier tropische Stürme gebildet. Lediglich einer von ihnen erreichte Hurrikanstärke mit Windgeschwindigkeiten von 118 Kilometern pro Stunde und mehr. Danach ging es Schlag auf Schlag: Inzwischen gab es 19 Stürme, von denen zwölf zu Hurrikanen anwuchsen.

Mit 19 Stürmen liegt das Jahr 2010 bereits auf Platz 3 der sturmreichsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Mehr Stürme wurden nur 2005 (28 Stürme) und 1933 (21) registriert. Im langjährigen Mittel ziehen elf Stürme pro Jahr über den Atlantik, davon sechs Hurrikane, von denen zwei bis drei stark sind. Offiziell läuft die Hurrikansaison noch bis Ende November.

Quelle: wetter.info, AFP, rf

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